Blutspender rennen BRK Hallentür ein
Zwei Stunden und länger mussten Blutspendewillige in der Stadthalle Erbendorf ausharren. Grund dafür war die außerordentliche hohe Beteiligung. Viele kamen zum ersten Mal.
Erbendorf. (fks) Pünktlich um 20 Uhr schloss der Bereitschaftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Erbendorf, Sven Lehner, die Eingangstür an der Bühne des großen Saals. Als einer der letzten Blutspender huschte Erbendorfs Bürgermeister Johannes Reger noch kurz vor Schluss in die Stadthalle. Vor Reger lagen nun noch etwa 45 Minuten Anstehen und Untersuchungen, bevor ihm 500 Milliliter Blut entnommen wurden.
58 Personen mehr
Der Rathauschef und auch dessen Stellvertreter Bernhard Schmidt waren zwei von insgesamt 262 Spendern, so viele wie nie bei einem Blutspendetermin in Erbendorf. Zuletzt war im Januar dieses Jahres 204 die Höchstzahl an Teilnehmern. "Ein Grund kann sein, dass in den vergangenen Wochen im Landkreis kein einziger Termin angeboten wurde", sagte Lehner zu dieser überraschend hohen Spenderanzahl. Weitere Helfer des BRK Erbendorf wussten zu berichten, dass an diesem Tag viele ihnen unbekannten Menschen gekommen waren, ein Indiz, dass Spender auch längere Anreisen auf sich genommen hatten.
Zudem registrierte Lehner 30 Personen, die erstmals zu einer Blutspende erschienen waren. Zwei erhielten eine Auszeichnung für die 25. Spende. Aufgrund der Resonanz musste Lehner kurzfristig weitere Lunchpakete organisieren: "Zum Glück unterstützt uns die Bäckerei Schraml auch kurzfristig immer wieder sehr zuverlässig", bedankte sich der Bereitschaftsleiter für den raschen Nachschub, damit kein Spender leer ausgehen musste.
Über zwei Stunden warten
Die strengen Hygienemaßnahmen sorgten übrigens nicht für eine Verzögerung des Ablaufs. "Neu hinzu kamen lediglich eine Handdesinfektion und Temperaturmessen am Eingang", erklärte Lehner. Hernach war nur augenscheinlich die Warteschlange gefühlt unendlich groß, denn Bodenmarkierungen wiesen auf den einzuhaltenden Mindestabstand von eineinhalb Metern hin, der dann auch durchgehend beachtet wurde.
Das mag auch der Grund gewesen sein, warum einige Spendenwillige sich nicht anstellen wollten und das Stadthallengelände wieder verlassen hatten. "In der Spitze betrug die Wartezeit bis zur eigentlichen Spende sicherlich mehr als zwei Stunden", schätzte der BRK-Bereitschaftsleiter.
In der aktuellen Krisensituation zeigte sich, dass die Stadthalle ein ausgezeichneter Ort für das Blutspenden ist. Pächter Michael Wirth überließ dem Roten Kreuz an diesem Tag sämtliche Räumlichkeiten. "Es wäre uns sonst nicht möglich gewesen, so vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, Blut zu spenden, das Menschen in Not dringend benötigen", sagte Lehner und bedankte sich beim Pächter. Abgewiesen wurde am Eingang niemand, denn keiner hatte eine erhöhte Körpertemperatur. Diese könnte ein Hinweis auf eine Coronavirusinfektion sein. Zudem trugen alle einen Mund-Nasen-Schutz.
Weitere Blutspende im Umkreis sind am 7. Juli in Kemnath und am 29. Juli in Pressath. In Erbendorf ist der nächste Termin am 25. August geplant.
Weitere Informationen unter www.blutspendedienst.com.
Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de