Feuerwehr und Bergwacht an einem Seil
Ein Unglück, das sich niemand wünscht: Auf der Staatsstraße zwischen Friedenfels und Poppenreuth kommt ein Auto wegen zu hoher Geschwindigkeit von der Straße ab und schleudert über die Leitplanke über 100 Meter in die Tiefe.
Friedenfels/Poppenreuth. (bsc) Doch der tragische Unfall auf der bekannten „Rennstrecke“ war Simulation und forderte am Donnerstag die Feuerwehren aus Friedenfels, Fuchsmühl, Poppenreuth und Waldershof sowie die Bergwacht Fuchsmühl. Eingebunden war auch die BRK-Bereitschaft Poppenreuth. „Verkehrsunfall mit zwei eingeklemmten Personen in unwegsamem Gelände“, lautete die Ausgangslage bei der Alarmierung über die Leitstelle.
Die Herausforderung bei der Übung: Die Retter und Helfer mussten nach dem Eintreffen am Unfallort einen steilen Abhang bewältigen, um zu den Verletzten zu gelangen. Aber auch dichter Baumbestand sowie frisch geschlagene nasse Baumstämme und Streu, die das Unfallauto nach dem Sturz über die Böschung noch weiter abrutschen ließen, verhinderten ein rasches Vordringen der Retter.
Die Rettung und Bergung von Personen aus verschiedenen Gefahrenbereichen und von bestimmten Orten obliegt in der Regel den bekannten Hilfs- und Rettungsorganisationen. Dessen ungeachtet können jedoch
Situationen eintreten, bei denen die Aktiven der verschiedenen Organisationen Hand in Hand und mit den dafür notwendigen Gerätschaften gemeinsam arbeiten müssen. Die hierzu nötigen Kenntnisse und Sicherheitsmaßnahmen für die Helfer gehen dann weit über das Maß hinaus, das ansonsten bei Einsätzen gefordert ist. Um für den Ernstfall mit ihren Wehren gerüstet zu sein, hatten die Kommandanten aus Fuchsmühl und Friedenfels, Christian Höcht und Christian Bischof, die Bergwacht mit ins Boot geholt. Den Schauplatz des Übungs- Szenarios hatten sie im Vorfeld ausgesucht. Auch gab es umfangreiche Vorbereitungen. Mit Blaulicht und Martinshorn eilten die Einsatzkräfte am Donnerstag zur Unglücksstelle.
Seile und Steckleitersystem
Ausgestattet mit Rettungsrucksack und Feuerlöscher bahnten sich Männer der Friedenfelser Wehr, die zuerst am Unfallort eintrafen, den Weg zu den Verletzten und dem total beschädigten Auto. Auch eine Wasserversorgung wurde vorsorglich aufgebaut. Aktive der Feuerwehr Fuchsmühl und Mitglieder der anderen Wehren sägten einen Weg durchs Unterholz zur Bergung der Verletzten. Entfernt wurden dabei auch Streu und Geäst, um für einen sicheren Transport mit den Rettungstragen der Bergwacht zu sorgen. Die Bergwacht hatte die besonders steilen Passagen mit einem Seilgeländer, Seilen und einem Steckleitersystem ausgestattet. Je nach Trittsicherheit konnten sich die Retter mit einem Sicherungshaken einklinken oder nur mit der Hand festhalten. Am verunglückten Auto musste die Feuerwehr Fuchsmühl den Rettungsspreizer und das Schneidgerät einsetzen, um die verunglückten Menschen zu bergen. Zuvor war mit abgesägten Baumstämmen das auf dem Dach liegende Auto stabilisiert worden. Mit einem Seil zwischen einem Baum und dem Auto wurde ein weiteres Abrutschen verhindert und eine mögliche weitere Gefährdung der verletzten Personen
Quelle: Der neue Tag / onetz.de