Neun Bewohner müssen nach Zimmerbrand ins Krankenhaus
Nach einem Zimmerbrand in Fuchsmühl klagen über ein Dutzend Mieter plötzlich über Atemwegsbeschwerden. Aus einem Routinefall wird ein Großeinsatz für die Helfer.
Fuchsmühl. (wro) In einem großen Mehrfamilienhaus in Fuchsmühl hat es am Freitagmorgen gebrannt. Über Atemwegsbeschwerden klagten danach nicht nur zwei Frauen und ein elfjähriger Junge, die in der Wohnung vom Feuer überrascht worden waren, sondern auch 13 Nachbarn: Neun Bewohner wurden anschließend in Krankenhäuser gebracht.
Auch Drehleiterwagen rückt aus
Das Feuer brach am Freitagmorgen gegen 7 Uhr in einer Wohnung im ersten Stock des Mietshauses in der Mühlengasse aus. Die Rettungsleitstelle beorderte zunächst die Feuerwehren aus Fuchsmühl, Wiesau und Voitenthan zum Brandort. Wenige Sekunden später gab die Leitstelle den Alarm auch nach Mitterteich weiter, um vorsorglich die dort stationierte Drehleiter nach Fuchsmühl zu schicken.
Laut Kreisbrandinspektor (KBI) Stefan Gleißner waren die Wehren in kurzer Zeit am Brandort. Sie mussten das Haus nicht mehr evakuieren, da die Bewohner schon durch Brandmelder alarmiert worden waren und das Gebäude verlassen hatten. Aktive drangen mit Atemschutz in die Wohnung vor. Nach rund einer Viertelstunde hatten sie die Lage unter Kontrolle. Mit einem Überdrucklüfter vertrieben sie den Qualm aus der Wohnung. Nach einer nochmaligen Kontrolle wurde der Einsatz - zunächst - für beendet erklärt. Die Betroffenen, zwei erwachsene Frauen und ein elfjähriger Junge, zeigten aber Symptome einer Rauchgasvergiftung. Daraufhin meldeten sich weitere 13 Personen, die über Atemwegsbeschwerden klagten. Die Rettungsleitstelle forderte zusätzliche Kräfte an. Alarmiert wurde auch der Rettungshubschrauber Christoph 80. Neun Menschen wurden mit dem Rettungsdienst in die umliegenden Krankenhäuser gebracht.
Die Ermittlungen der Brandursache übernahm die Polizeiinspektion Tirschenreuth. Der stellvertretende Leiter der Inspektion, Polizeihauptkommissar Thomas Dietrich, erklärte später, dass das Feuer durch eine defekte Mehrfachsteckdose und einen darauf folgenden Kabelbrand im Wohnzimmer der Geschädigten verursacht worden ist. Sämtliche sich in der Nähe befindlichen Geräte und die Wohnungseinrichtung wurden in Mitleidenschaft gezogen. Polizeihauptkommissar Dietrich schätzte den Schaden - noch vorsichtig - auf rund 25 000 Euro.
40 Helfer im Einsatz
Nach Angaben des stellvertretenden BRK-Kreisgeschäftsführers Sven Lehner waren aufgrund der vielen Verletzten 40 Helfer und 21 Fahrzeuge des BRK im Einsatz beziehungsweise einsatzbereit. Rettungswagen aus Erbendorf, Marktredwitz, Neustadt, Röthenbach, Selb und Tirschenreuth sowie zwei Notärzte aus Waldsassen und Marktredwitz wurden zum Unglücksort beordert.
Auch Drohne angefordert
Der Einsatzleiter des Rettungsdienstes, Stefan Binner, Notarzt Dr. Achim Nemsow und Organisatorischer Leiter Richard Cruz koordinierten die Aktion. Angefordert wurden auch eine BRK-Unterstützungsgruppe, ein Team der Schnelleinsatzgruppe und die Fachgruppe UAS (Unmanned Aerial System) mit ihrer Drohne. Zudem wurden ehrenamtliche Helfer für den "Sonderbedarfsfall" alarmiert.
Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de