· Pressemitteilung

2030 nur mehr 4840 Einwohner

Projektassistentin Jasmin Brunner (von links) und Projektmanager Johannes Prechtl freuten sich über den Kooperationsvertrag zwischen Bürgermeister Werner Nickl und BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl. Stefan Luger von der Glücksspirale überreichte einen Scheck, den der Geschäftsleiter der Stadt, Reinhard Herr, entgegennahm. Bild: pva

Bevölkerungsrückgang in Kemnath - Projekt "Leben+Plus" will gegensteuern


Kemnath. (pva) Möglichst lange im Eigenheim leben können - genau das ist der Wunsch vieler Senioren. Doch oft wird dafür Hilfe benötigt. Das Projekt "Leben+Plus" soll künftig eine Versorgung in allen Lebenslagen bereitstellen.


BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl und Bürgermeister Werner Nickl haben bereits den ersten Kooperationsvertrag unterschrieben. Schon in zwei Wochen werden zwei Ansprechpartner ihr Büro am Stadtplatz beziehen.


Junge Familien anlocken


Grundlage des Projekts war ein demografisches Gutachten des Landkreises Tirschenreuth. Dieses zeigte, dass die Einwohnerzahl in den kommenden Jahren abnehmen, die Zahl der Menschen im Ruhestand allerdings weiter zunehmen wird. Im Jahr 2030 wird die Bevölkerungszahl der Stadt Kemnath von aktuell 5319 auf 4840 Einwohner sinken. Das Projekt "Leben+Plus" will sich diesen Entwicklungen stellen und so nicht nur den Erhalt der Gemeinden sichern, sondern durch familienfreundliche Strukturen auch den Zuzug junger Familien fördern.


BRK-Kreisgeschäftsführer Schedl hatte das Projekt auf den Weg gebracht. In den nächsten drei Jahren soll mit Hilfe von Dienstleistern vor Ort ein Versorgungsnetzwerk entstehen, das ein langes Leben im Eigenheim ermöglichen soll.


Bereits in kurzer Zeit war es Schedl und seinen Mitarbeitern gelungen, Partner vor Ort zu finden: Rewe Kemnath, BRK und Maschinenring werden mit einem Einkaufsservice helfen. Als Beispiel diente die Bauernkiste, die von regionalen Landwirten auf Bestellung befüllt und vom Roten Kreuz direkt nach Hause geliefert wird. Im Projekt werden außerdem Betreuungs- und Fahrdienste, Serviceleistungen rund ums Haus, hauswirtschaftliche Dienstleistungen, Kinderbetreuung oder ein Medikamentenservice angeboten. "Ziel ist es, die Lebensqualität zu sichern, möglichst ohne einen Fuß vor die Haustüre zu setzen", erklärte Schedl. Das Projekt soll bereits in den nächsten Wochen anlaufen.


Johannes Prechtl wird dann mit Jasmin Brunner im Büro am Stadtplatz auf erste Interessenten warten. Nach einer Bedarfsfeststellung bei einem persönlichen Besuch, telefonisch oder per E-Mail wird die passende Hilfe vermittelt. Bürgermeister Werner Nickl zeigte sich erfreut. "Das ist eine Bereicherung für unsere Stadt", sagte er. Ermöglicht wird das Projekt durch eine Förderung der Glücksspirale. Stefan Luger überreichte deshalb einen Scheck in Höhe von 65 000 Euro.

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de