· Pressemitteilung

Altenpflege ist immer Teamarbeit

Gut besucht war die Infoveranstaltung über Möglichkeiten im Pflegeberuf im Staatlichen Berufsschulzentrum Wiesau. Bild: kro

Doch nicht jeder ist für den Job geeignet - Möglichkeiten und Chancen in Pflegeberufen

Wiesau.
(kro) In Pflegeberufen lässt sich gutes Geld verdienen: Dies ist jetzt beim Vortragsabend im Berufsschulzentrum deutlich geworden. Konkret ging es um die Möglichkeiten und Chancen in Pflegeberufen für Arbeitnehmer. "Pflege kann nicht jeder", hieß es andererseits auch. Auch dürfe niemand vergessen, dass man mit Menschen arbeitet.

Margot Salfetter von der Agentur für Arbeit sprach bei dem Treffen am Donnerstag über die möglichen Programme, für einen beruflichen Einstieg . Es sei der Agentur ein wichtiges Anliegen, junge Menschen für die Pflegeberufe zu gewinnen - eine Chance für viele der knapp 5300 Arbeitslosen, die zurzeit im Landkreis registriert seien.

Fachkräftemangel

Nirgendwo in Bayern, so die Sprecherin, seien in den letzten Jahren so viele neue Pflegeheime entstanden, wie in die Region, der Schnitt sei höher als in ganz Bayern. Andererseits werde die Bevölkerung im Landkreis immer geringer: 2031 werden den Prognosen nach nur noch 64 600 Menschen im Landkreis wohnen, 13 Prozent weniger als derzeit. Das Durchschnittsalter im Landkreis werde aber weiter ansteigen - auf 49,1 Jahre. Deshalb könne es in der Region zu einem Fachkräftemangel kommen. Die Sprecherin machte aber auch klar, dass vorher ein Hineinschnuppern in den Beruf des Altenpflegers dringend anzuraten wäre. Thomas Döbler vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ging anschließend näher auf die Möglichkeiten und Perspektiven ein. Unterstützt wurde er dabei von Hannelore Doleschal, der Schulleiterin der Altenpflegeschule in Erbendorf. Döbler wies darauf hin, dass der Beruf des Altenpfleger ein gesellschaftlich wichtiger Beruf der Zukunft sei, die Pflegebranche werde ein immer größer werdenden Arbeitsmarkt. Die Demografie werde Deutschland prägen. Die Bayern gebe es aktuell 330 000 Pflegebedürftige, diese Zahl werden sich bis 2030 um 50 Prozent zunehmen. 2050 werde eine Steigerung von gar 100 Prozent erwartet.

Döbler machte klar, dass er keine andere Branche kenne, wo eine solche Arbeitssicherheit für die kommenden 30 Jahre bestehe wie in der Pflege. Arbeitsplatzmöglichkeiten werde es zuhauf geben, und dies meist im engsten Umfeld. Anschließend ging er auf die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten ein, dabei machte er jedoch klar, "Pflege kann nicht jeder", denn es sei ein hoch anspruchsvoller Beruf.

Verlangt werde ein körpernahes Arbeiten, aber auch ein einfühlsames Begleiten. Die Altenpflege sei aber auch ein konzeptionelles Arbeiten. Und: "Altenpflege ist immer Teamarbeit." Die Arbeitsbedingungen seien Schichtdienst, Dienst am Wochenende, aber auch Teilzeitstellen seien gut realisierbar. Zudem sei die Arbeit körperlich anstrengend, eine ständige Konfrontation mit der Vergänglichkeit des Lebens sei gegeben. "Dennoch ist die Altenpflege ist eine erfüllende Arbeit mit guten Aufstiegschancen." Für den beruflichen Einstieg reiche der Abschluss der Mittelschule.

Ausbildungswege im Detail


Hannelore Doleschal machte klar, dass ein Altenpfleger "Allrounder" sein, flexibel sein müsse. Die verschiedenen Ausbildungswege, von der einjährigen bis zur dreijährigen Vollausbildung, stellte die Sprecherin im Detail vor. Der Pflegedirektor der Kliniken Nordoberpfalz, Thomas Baldauf, erläuterte ebenfalls die Aus.- und Fortbildungsmöglichkeiten. Holger Schedl, BRK-Kreisgeschäftsführer auf die aktuell 30 Ausbildungsplätze überwiegend in der Altenpflege.

Umschulung komplett gefördert

 

Margot Salfetter von der Agentur für Arbeit ging auf die verschiedenen Fördermöglichkeiten für arbeitslose ein. Arbeitslosengeld werde bei in gewissen Voraussetzungen einer weiter bezahlt, ebenso die Weiterbildungskosten, die Fahrkosten und auch die Kosten für eine etwaige Unterbringung und die Kinderbetreuungskosten. Neu und aktuell sei, dass die komplette Umschulung zum Altenpfleger auf die komplette Dauer von drei Jahren gefördert werde. Dies sei durch ein neues Gesetz geregelt.

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de