· Pressemitteilung

Alter ist nur eine Zahl

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Therese Faletti und ihre Tochter Margarete Pinzer (vorne, von links) zogen gemeinsam vor zwei Jahren ins Seniorenheim „Haus Falkenstein“. Zum 102. Geburtstag gratulierte nun unter anderem zweiter Bürgermeister Josef Krauß (links). Bild: wew

Kemnath. Im Herzen jung geblieben ist Therese Faletti. Ihr Alter ist ihr aber auch äußerlich kaum anzusehen. Die gebürtige Waldeckerin feierte bestens gelaunt ihren 102. Geburtstag. Immer an ihrer Seite ist Tochter Margarete Pinzer, mit der sie gemeinsam vor zwei Jahren aus Dachau ins Seniorenheim nach Kemnath umgezogen war. Ausführlicher Bericht auf Seite 18.

 

 

 

 

Nach 70 Jahren zurück in die Heimat

Therese Faletti feiert im Kemnather Seniorenheim 102. Geburtstag - Lange Zeit in Dachau gelebt


Kemnath. (wew) Auf ein bewegtes und vor allem ein langes Leben blickt Therese Faletti, geborene Pinzer, zurück. Ihren 102. Geburtstag feierte sie mit vielen Gratulanten bei bester Gesundheit und geistiger Frische. Zusammen mit ihrer Tochter Margarete Pinzer empfing sie die Gäste in ihrem Zimmer im BRK-Seniorenheim "Haus Falkenstein".


Zweiter Bürgermeister Josef Krauß hatte neben den Glückwünschen der Stadt auch ein Schreiben des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer dabei. Mit ihm unterhielt sich Kemnaths älteste Bürgerin angeregt. Neffe Karl Pinzer schilderte manch treffende Pointe aus den Erzählungen seiner Tante.


Als jüngstes von acht Geschwistern kam Therese Faletti in Waldeck zur Welt. Vor fast 70 Jahren ging sie mit ihren älteren Schwestern nach Oberbayern. Zwei ihrer Schwestern wanderten Anfang des 20. Jahrhunderts in die USA aus. Zu deren Nachkommen hat sie noch immer guten Kontakt. Zwei Brüder fanden ihren Lebensmittelpunkt im Ruhrgebiet, Josef und Karl blieben in Waldeck.


Umzug mit Tochter


In Dachau lernte die Jubilarin Ehemann Innocenzo Faletti aus dem italienischen Moncaliere kennen, der als Mussolini-Gegner im KZ einsaß. Im Oktober 1947 heiratete das Paar in Dachau. Der Ehemann fand als Flugzeugschlosser bei Messerschmidt Arbeit. Als Innocenzo Faletti 1983 starb, blieb die Ehefrau mit Tochter Margarete in ihrer Wohnung in Dachau, bis die Beschwerden des Alters einen Umzug in eine Senioreneinrichtung unumgänglich machte. Kurz nach ihrem 100. Geburtstag 2011 bezogen Mutter und Tochter ihr neues Zuhause in Kemnath.


Wenn die beiden auch die städtische Umgebung anfangs vermissten, fühlen sie sich in der alten neuen Heimat inzwischen sehr wohl. Dazu trägt sicher auch der Kontakt zu den 18 Nichten und Neffen und deren Kinder und Enkel bei. Auch die Veranstaltungen im "Haus Falkenstein" besuchen Mutter und Tochter gerne, wobei besonders jede Art von musikalischem Angebot gut ankommt.


Heimleiterin Claudia Heier überbrachte mit Mitgliedern des Heimbeirats und den Pflegekräften ebenfalls herzliche Geburtstagsgrüße. Besonders beeindruckte die Besucher, dass sich Therese Faletti nicht nur über die große Aufmerksamkeit freute, sondern wie gespannt sie dem Besuch ihres Neffen Max Pinzer entgegenblickte. Dieser spielte der beliebten Tante am Samstag mit seiner Kapelle "Strammer Max" ein besonderes Ständchen. Und in wenigen Wochen gibt es erneut Grund zu feiern: Tochter Margarete feiert dann ihren 80. Geburtstag.

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de