· Pressemitteilung

Auftritt wie ein Superstar

BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk überreichte als Präsent einen Rettungshelm und ein Fahrtenbuch.
Wie aus dem Nichts tauchte der neue Audi Q 5 der Organisierten Ersten Hilfe aus demNebel am Rathausplatz auf. Bilder: njn (2)

In einer Licht- und Nebelshow präsentieren Feuerwehr und BRK Erbendorf das neue Einsatzfahrzeug der Organisierten Ersten Hilfe (OEH). Das Geld für den Audi Q 5 stammt ausschließlich aus Spenden.

 

Erbendorf. (njn) Der Rathausplatz war in rot-blaues Licht getaucht. Viele hochrangige Gäste waren gekommen, auch wegen der 38. Landesversammlung des Bayerischen Roten Kreuzes in der Steinwaldstadt. Nur vom Fahrzeug fehlte jede Spur. Das hatten Feuerwehr und BRK-Bereitschaft hinter einem Tor des Kaufhauses Baier versteckt.

 

Des neue Fahrzeug verbessere die Vorortversorgung, betonte Bürgermeister Hans Donko. "Die Organisierte Erste Hilfe leistet seit 18 Jahren hervorragende Arbeit." Es sei richtig gewesen, trotz Widerständen die Organisation zu gründen. Die Bevölkerung profitiere vom Zusammenspiel von Erstrettung, Notarzt und Rettungswagen. "Ein Höhepunkt der OEH-Geschichte sei nun das neuen Fahrzeugs, sagte Donko.

 

Weil es keine Fördergelder gab, "haben Feuerwehr, BRK-Bereitschaft und die Stadt eine Spendenaktion ins Laufen gebracht." Nach schleppendem Start brachten sich Vereine, Firmen und Bürger ein. Ein Dank galt auch der Gemeinde Krummennaab, die sich ebenfalls beteiligte. Der Kaufpreis von 40 000 Euro sei nun nur aus Spenden finanziert.

 

"Freude nach schwerer Geburt - so hieß es 1999 im neuen Tag", zitierte BRK-Bereitschaftsleiter Sven Lehner die Gründung der OEH, als "gemeinsames Kind von Feuerwehr und BRK-Bereitschaft". Die Initiative habe der damalige stellvertretende Kommandant Bernhard Schmidt und der damalige taktische Leiter der Bereitschaft, Jürgen Meier, ergriffen. "Es war ein harter Kampf, nach drei Jahren das Pilotprojekt zu starten." Im Juni 1998 fiel der Beschluss zur Einrichtung des First Responder. "Dabei stellte die Stadt 30 000 Mark zur Verfügung. 14 Feuerwehrkameraden machten die Sanitätsausbildung.

 

Schnell Stadtgespräch

 

"Am 1. Juni 1999 erfolgte die Indienststellung des First Responder", erinnerte sich Lehner. Erstes Fahrzeug war ein altes Polizeiauto, kurz darauf folgte ein VW-Passat, mit dem bis heute die Einsätze gefahren wurden. Die OEH funktioniere, "weil wir uns der Sache wegen engagieren". 937 Einsätze habe das Team erledigt.

 

"Mit der Spendenaktion haben wir uns ein großes Ziel gesetzt", stellte OEH-Einsatzleiter Fabian Keppler-Stobrawe fest. "Im April gestartet, waren wir bald Stadtgespräch." Mittlerweile seien die Aufgabe der OEH überall bekannt. "Diese Woche haben wir den letzten Aufkleber auf unser Spendenauto geklebt", berichtete Keppler-Stobrawe. "Dies hat mich umso mehr gefreut, weil es eine ehemalige Patientin machte." Feuerwehrkommandant Bernhard Schmidt freute sich im Kreise von Bundesfeuerwehrarzt Klaus Friedrich, stellvertretendem Landesfeuerwehrarzt Florian Meier sowie der Führungsspitze des Kreisfeuerwehrverbandes um Kreisbrandrat Andreas Wührl, mit welch hoher Prominenz das neue Fahrzeug in Dienst gestellt werden könne.

 

Segen durch Wölfel und Zeh

 

Dann wurde es für alle spannend. Das Tor öffnete sich, eine Nebelmaschine und Laser sorgten für Gala-Atmosphäre, als der Audi vor die Gäste rollte. "Wir sind stolz, ein solches Einsatzfahrzeug zu haben." Mit diesen Worten dankte Schmidt den Spendern. Im Anschluss nahmen Ruhestandsgeistlicher Pfarrer Siegfried Wölfel und Pfarrer Christopher Zeh die kirchliche Segnung vor. BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk fand es "fantastisch", wie BRK und Feuerwehr Hand in Hand arbeiten. "Man sieht, der Dienst am Menschen steht im Mittelpunkt." Als Dankeschön überreichte er einen Rotkreuzhelm zur Sicherheit und ein Fahrtenbuch. Auch Bundesfeuerwehrarzt Friedrich würdigte die "optimale Zusammenarbeit". "Denn letztendlich wollen wir das Gleiche." Er führte aus, dass bei einer Wiederbelebung jede Minute eine zehnprozentige Überlebenschance bedeutet. "Und das ist das, was uns motiviert."

 

Es gehe nicht darum, wer welche Uniform trage. Gemeinsam gelte es, Menschen zu helfen. Der OEH wünschte er mit dem Fahrzeug ein unfallfreies Fahren und "immer ein glückliches Händchen." Auch der "Geburtshelfer" der Erbendorfer OEH, der frühere Kreisfeuerwehrarzt Wolfgang Fortelny, gratulierte.

 

Quelle: Der neue Tag / onetz.de