· Pressemitteilung

Barrierefreiheit noch eine Hürde

Bürgermeister Werner Nickl, Geschäftsleiter Reinhard Herr sowie VG-Mitarbeiter Josef Lingl (von links) den Ausführungen. Bild: stg

"Leben+"-Projektleiter gibt Zwischenstandsbericht - Für Senioren Wohnraum in der Altstadt anpassen


Kemnath. (stg) Eine Zwischenbilanz von "Leben +" zog Projektleiter Johannes Prechtl im Kemnather Stadtrat: Oberstes Prinzip sei es, die Lebensqualität vor Ort auch in Zeiten des demografischen Wandels zu erhalten.


Vier Handlungsfelder nannte Prechtl: Die Versorgung der Senioren bedarfsorientiert zu organisieren, um ein umsorgtes Leben zu Hause zu ermöglichen; eine Quartiersentwicklung mit zu konzipieren, um einen generationenfreundlichen Lebensraum zu schaffen; die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern und die bestehende Kinderbetreuung zu ergänzen sowie die Gesundheitsvorsorge für Arbeitnehmer zu verbessern, um Krankenstände und Belastungssituation zu minimieren.


Daraus sind laut Prechtl drei Module mit den Überschriften "Bürgerversorgung", "Casemanagement" sowie "Quartiersmanagement" gebildet worden. Im Bereich Bürgerversorgung gehe es darum, ein Dienstleistungsnetzwerk - beispielsweise auf den Gebieten der ambulanten Pflege, Essen auf Rädern, Fahrdienste und Medikamentenservice - mit potenziellen Akteuren vor Ort aufzubauen.


Das Casemanagement zielt auch darauf ab, die Mitarbeitergewinnung, -motivation, -bindung und -gesundheit zu sichern. Dies soll erreicht werden durch entsprechende Beratung, Begleitung und Vermittlung in der betrieblichen Gesundheitsvorsorge. Im Bereich Quartiersmanagement soll die bedarfsgerechte Quartiersplanung unterstützt werden. Als Stichworte nannte Prechtl das Mehrgenerationenwohnen, ein Gebäudekataster und dergleichen.


Umfrage ausgewertet


Anschließend stellte der Projekteiter die Ergebnisse einer Fragebogenauswertung vor. Dazu waren 29 ausgewählte Gebäudeeigentümer in der Altstadt befragt worden. Demnach sei ein "umsorgtes Leben" im Eigenheim mit den entsprechenden Angeboten mehrheitlich erwünscht. Zum Teil sei auch bereits heute ein Leerstand vorhanden - gewerblich wie privat - der weiter wachsen werde. Festgestellt wurde auch, dass ein großes Potenzial vorhanden ist, um die Gebäude durch Renovierungen und Umbauten aufzuwerten und attraktiven Wohnraum zu schaffen. Als wesentliche Erkenntnis aus den Fragebögen hielt er fest, dass die Gebäude nicht barrierefrei gestaltet sind. "Ein selbstständiges und seniorengerechtes Leben ist also kaum möglich", sagte Prechtl. Entsprechende Wohnraumanpassungen seien erforderlich.


Als Handlungsempfehlungen formulierte Prechtl, dass man die Quartiersentwicklung strategisch ausrichten sollte, dass eine zentrale Beratungsstelle für individuelle Hilfsleistungen etabliert werde und man einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Nachbargemeinden - beispielsweise in Form eines Mehrgenerationen- Wohnens - generieren sollte. Sinnvoll sei es, eine kooperative "Quartierentwicklungs-Beratungsstelle" zu etablieren, bei der durch die Stadt Kemnath die bauliche, steuerliche und finanzielle Beratung erfolge und "Leben +" für die Beratung für ein "umsorgtes" Leben zuständig sei.

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de