· Pressemitteilung

Behandlungsfelder breit gefächert

Sandra Schamel (rechts) und Carolin Söllner (links) referierten im BRK-Haus über Logopädie. Bild: njn

Logopädie Thema beim BRK Erbendorf - Sprachstörungen bei Kindern und Erwachsenen behandeln


Erbendorf. (njn) "Das Ziel der Logopädie ist die Wiederherstellung oder Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit bei Menschen in jedem Alter." Das sagte die Logopädin und diplomierte Legasthenietrainerin Sandra Schamel bei der Monatsversammlung der BRK-Bereitschaft im Rotkreuzhaus. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Carolin Söllner brachte sie den Mitgliedern das Thema Logopädie näher.


Bereitschaftsleiter Sven Lehner freute sich, zwei fachlich erfahrene Referentinnen für diesen Abend gefunden zu haben. Sandra Schamel betreibt in Bayreuth und in der Steinwaldstadt eine Praxis für Logopädie, in der auch die Logopädin Carolin Söllner beschäftigt ist.


In Praxis und mobil

 

"Als Logopäden sind wir sowohl in unseren Praxen, mobil zu Hause oder im Pflegeheim tätig", sagte Schamel. Die Behandlungsfelder seien dabei breit gefächert. Dazu gehören Sprachstörungen. bei Erwachsenen und bei Kindern, hier vor allem auch die Verzögerungen der Entwicklung. Mit Beispielen erklärten die Referentinnen einige spezielle Formen, die durch Schlaganfälle oder Schädel-Hirn-Trauma herrühren können und auch behandelbar seien. "Wenn Menschen beim Sprechen Wörter fehlen oder Satzstrukturen anormal sind, nennt man dies Aphasie", so Schamel. Hierbei werde auch der Redefluss langsamer und als Folge davon das Schreiben immer schlechter. Eine andere Form sei die Dysathie, bei der ein direkter "Ausfall" auftrete und die Sprache extrem unverständlich sei. Was die Gründe für Stimmstörungen bei Kindern und Erwachsenen sein könnten, zeigten die beiden Fachleute anband eines Modells auf. So können die Stimmbänder im Kehlkopf in Mitleidenschaft gezogen sein oder auch andere organische Störungen in diesem Bereich dazu führen. "Beispielsweise besteht bei Schluckstörungen bei Erwachsenen eine Aspirationsgefahr, also ein Ersticken und Verschlucken", so Söllner.


Schraml betonte, dass bei Kindern die Sprachentwicklung nach vier Jahren beendet sein sollte. Bei Problemen sollte eine logopädische Behandlung bis zur Einschulung abschlossen sein.


Motivation wichtig


"Der Therapieerfolg ist aber stark von der Motivation des Patienten und der Unterstützung aus seinem Umfeld abhängig", betonte die Logopädin. Bei Erwachsenen sei dies oft mit Depressionen verbunden. Deshalb sei es sowohl bei Kindern als auch nach Krankheiten, gerade bei Schlaganfallpatienten, sehr wichtig, dass mit der Therapie bereits im Akutkrankenhaus baldmöglich begonnen werden sollte.


Auf großes Interesse der Zuhörer stießen die Ausführungen zum Behandlungsablauf sowie zur Verordnung durch den Arzt und die Problematik bei der Küstenübernahme durch die Krankenkasse.