Fuchsmühl. (wro) Das Naturdenkmal Hackelstein gehört am ersten Weihnachtsfeiertag der Fuchsmühler Bergwacht, die dort seit über 40 Jahren stets eine Waldweihnacht organisiert. Auf Schnee musste man zuletzt aber meist verzichten. An das häufige Fehlen der weißen Pracht hat man sich längst gewöhnt. Für Stimmung sorgen brennende Fackeln an der Südostwand des Granitfelsens, die Feuer rings um die Felsenbühne und der anschließende Lichterzug hinunter nach Fuchsmühl. Am ersten Weihnachtstag wird es am Naturdenkmal, wo normalerweise bereits ab Mittag gearbeitet wird, heuer aber ungewohnt still sein. Anders als in den Jahren zuvor werden die Bergwacht-Kameraden den Feiertag diesmal zu Hause mit den Familien verbringen.
Auf eine Ankündigung der Waldweihnacht warten die Freunde der Veranstaltung seit Tagen vergeblich. Nirgendwo hängen die um diese Zeit üblichen Plakate, um auf die beliebte Veranstaltung aufmerksam zu machen. "Heuer wird es keine Waldweihnacht geben", informiert Bereitschaftsleiter Wolfgang Hartung auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. "Dass wir von der Veranstaltung Abstand nehmen müssen, zeichnete sich bereits im Oktober ab", betont der Bereitschaftsleiter und verweist unter anderem auf die geforderten Abstands- und Hygieneregeln, die am Gelände nur schwer einzuhalten seien.
Dass man sich im Vorfeld schon Gedanken machte, hat einen weiteren Grund. "Die Vorbereitungen sind sehr aufwendig", erklärt Hartung. "Wir hatten keine Planungssicherheit." Bereits Wochen zuvor setzt sich die Bergwacht - in normalen Jahren - mit den Mitwirkenden in Verbindung. Vonseiten der teilnehmenden Vereine (abwechselnd die Laienspielgruppe und die Fuchsmühler "Komödianten") müssen die Mitwirkenden ausgewählt und angesprochen werden. Zeitnah werden die Stücke oder wie im Vorjahr die vorzutragenden Geschichten ausgewählt. Spätestens Anfang Dezember müssen die Rollenhefte verteilt werden, damit sich die Darsteller einarbeiten können.
"Umrahmt wird die stimmungsvolle Waldweihnacht auch von Instrumentalmusik", verweist der Bereitschaftsleiter auf die Mitwirkenden aus den Reihen des Musikvereins Wiesau oder anderer Musikgruppen, die die Fuchsmühler Bergwacht in die Veranstaltung gerne einbindet. "Alles muss passen, damit am frühen Abend des ersten Weihnachtsfeiertages eine Waldweihnacht stattfinden kann." Hartung fasst zusammen: "Die Vorarbeiten wollten wir allen ersparen. Wir waren uns ja bewusst, dass aus der Veranstaltung ja doch nichts werden könnte."
"Das Angebot Waldweihnacht wurde von der Pandemie ausgebremst", macht der Bergwacht-Bereitschaftsleiter deutlich. Die Absage fiel den Kameraden, die sich laut Hartungs Aussage "im Kreis beraten haben", alles andere als leicht.
"Alle Jahre trotzte die Mannschaft Wind und Wetter", sagt Hartung. Die Waldweihnacht fand - bis auf eine glatteisbedingte Ausnahme - regelmäßig statt. Wolfgang Hartung verweist dabei auch auf den Feiertag im vorigen Jahr, als Regen einsetzte. Trotz der Widrigkeiten beschloss man, die feierliche Stunde durchzuziehen. "Wir wollten niemanden enttäuschen und hatten Glück." Für gut eine Stunde legte der Regen eine Pause ein.
Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de