Das Theaterstück musste wegen des Unfalls eines Darstellers ausfallen. Aber auch ohne diesen Höhepunkt war das traditionelle Behindertentreffen ein voller Erfolg. Und ein bisschen Theater gab es trotzdem.
Friedenfels. (roh) Dem örtlichen Rotes Kreuz ist es wieder gelungen, einen herausragenden Unterhaltungsnachmittag zu gestalten. Bei ihrem Dauerbrenner, dem inzwischen 80. Behindertennachmittag, war die Steinwaldhalle so gut gefüllt wie noch nie bei dieser beliebten Veranstaltung, die es seit 40 Jahren gibt. Über 100 Behinderte waren mit Betreuungspersonal nach Friedenfels gekommen. Allein aus Marktredwitz brachte ein Bus 40 Besucher. Bereitschaftsleiterin Andrea Winkler freute sich in ihrer Begrüßung über den Rekordbesuch in der besonders für Rollstuhlfahrer großzügig bemessenen Halle.
Der eingeplante Schwank "Mord im Hühnerstall" fiel zwar aus, was die Laienspielgruppe selbst am meisten bedauerte. Trotzdem waren die Mitglieder eine wertvolle Hilfe für den Veranstalter. Ihre Ankündigung, Brezen und Getränke zu spendieren, wurde mit viel Beifall quittiert.
Die Umplanung des dezimierten Programms konnte gerade noch kurzfristig bewältigt werden, merkte die Bereitschaftsleiterin an. Nachdem zusätzliche Stühle und Tische herbeigeschafft waren, übernahm das Rote Kreuz mit Unterstützung der eigenen Jugendgruppe in bewährter Weise die Bewirtung.
Die fleißigen Kameraden ernteten von der Bereitschaftsleiterin und vom zweiten Bürgermeister Oskar Schuster ein Sonderlob für die persönliche Betreuung der vielen Gäste. "Es macht uns immer wieder viel Spaß für euch da zu sein", sagte Schuster, selbst aktives BRK-Mitglied. Sein Dank galt der Sängerin und den Musikanten für die spontane Zusage, als die entstandene Lücke im Programm bekannt wurde. Kaum waren die Begrüßungsworte verklungen, strömten die Helfer mit Kaffeekannen und Kuchentellern in den Saal. Großen Anteil am Gelingen des Nachmittags hatte das "DAS-Trio" mit Siglinde Wick, Alfred Trenner und Dieter Kneidl. Kostenlos sorgten sie den ganzen Nachmittag über für beschwingte Musik.
Gern gehörte Schlager und Ohrwürmer der Musikgeschichte förderten die gute Laune der Anwesenden. Immer wieder bildeten sich Tanzpaare. Selbst Rollstuhlfahrer hatten ihren Spaß, ob bei Boogie oder Bachata. Die Zumba-Tanzgruppe des TSV unter Leitung von Rita Steinkohl erregte zwischendrin mit fetzigen Latino Rhythmen die volle Aufmerksamkeit der Anwesenden.
Die Mitglieder des Jugend-Rotkreuzes legten sich schwer ins Zeug. Beim Sketch "An der Theaterkasse" glänzten sie mit einem humorvollen Wortwechsel. "Welche Karten nehmen wir denn?", fragte der Gatte (Daniel Hirschmann) seine Frau (Melanie Schulte). "Es ist dein Geburtstag." Doch die Gattin konnte sich nicht entscheiden, ob die roten, gelben oder blauen Tickets besser zu ihrem Kleid passen. Verstärkt von Laienschauspielern zeigte die Jugend auch noch eine Szene mit dem Titel "Aschenbrödel". Nach der abendlichen Brotzeit traten die Gäste sichtlich zufrieden die Heimreise an.
Quelle: Der neue Tag / onetz.de