Erbendorf. (njn) Vor dem vorschnellen Gebrauch der Gartenschere oder Sense warnte Claudia Fuchs. "Nur weil Pflanzen giftig sind, soll man sie nicht aus dem Garten verbannen", meinte die Mitarbeiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Tirschenreuth bei der Monatsversammlung der BRK-Bereitschaft. Bereitschaftsleiter Sven Lehner hatte sie als Referentin zum Thema "Gefährliche Pflanzen in unserer Natur" ins Rot-Kreuz-Haus eingeladen.
Vor zahlreichen Mitgliedern betonte Fuchs, dass giftige Pflanzen oftmals wichtige Funktionen in der Natur hätten. "Übrigens beruhen nur fünf Prozent aller Vergiftungen beim Menschen auf Pflanzen." Viele giftige Vertreter seien auch wichtige Heilpflanzen. Hier mache es die Dosierung aus, wie sie vor allem in der Homöopathie Verwendung finde.
An einer Reihe von Beispielen machte die Referentin deutlich, welche Bestandteile einer Pflanze giftig sind. So enthalte die Kartoffelpflanze außer in der Knolle das Gift Solanin. "Bei den Kartoffeln ist es deshalb wichtig, grüne Stellen unbedingt großzügig wegzuschneiden."
Giftig seien auch Maiglöckchen, bei denen eine Verwechslungsgefahr mit Bärlauch bestehe. "Der Unterschied zwischen beiden Pflanzen ist aber einfach: Maiglöckchen riechen nicht nach Knoblauch", so Fuchs. Thujenhecken. Oleanderbaum, Weihnachtsstern, Eisen- und Fingerhut seien ebenso giftig wie der Mohn, der aber ein wichtiges Schmerzmittel sei. Der Riesenbärnklau führe beispielsweise zu schweren Verbrennungen auf der Haut. "Ursprünglich stammt er aus dem Kaukasus und wurde im 19. Jahrhundert vor allem als Zierpflanze bei uns eingeführt". Nach Fuchs Worten breite sich die Pflanze nun immer mehr aus.
Giftige Pflanzen gefährdeten am meisten Kinder. Deshalb sollten Eltern darauf achten, dass sich der Nachwuchs außerhalb der Reichweite dieser Gewächse aufhalte. Fuchs räumte auch mit "Gerüchten aus der Kindheit" auf. "Das Vogelbeeren giftig sind, stimmt nicht", betonte sie. "Sie können zum Beispiel als Gelee verzehrt werden. "