· Pressemitteilung

Damit "Zuhause" länger dauert

„Leben Plus“ in der Kreisstadt soll ein Netzwerk werden, das Beratung bietet und Dienstleistungen vermittelt. Bei der Eröffnung der Geschäftsstelle in der Tirschenreuther Stadtbücherei durften die Gäste und Kooperationspartner dann auch symbolisch ein Netzwerk knüpfen. Bild: ws
Ab sofort findet sich in der Stadtbücherei das Büro von „Leben Plus“. Cornelia Stahl wird dort als Mitarbeiterin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das Angebot sehen auch (hinten von links) Bürgermeister Franz Stahl, BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl und Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht als Bereicherung für die ganze Region. Bild: ws

Schnell mal die Einkäufe erledigen oder den Handwerker für den tropfenden Wasserhahn organisieren - für viele kein Problem! Anders im Alter. Ein Anruf schafft Abhilfe.

 

Tirschenreuth. (ws) Die Idee einer Service-Einrichtung für eine Fülle von Vermittlungen und Beratungen ist nicht neu. Das BRK hat diesem Angebot unter dem Namen "Leben Plus" in der Region auf die Beine helfen wollen. Dem ersten Auftritt in Kemnath versagte der Landkreis im vergangenen Jahr aber die weitere Förderung.

 

An der Spitze des Roten Kreuzes wurde diese Initiative aber nicht aufgegeben. Über das Förderprogramm Quartiermanagement des Freistaats fand sich ein neuer Unterstützer. Und der Stadtrat Kemnath entschloss sich zum Jahresanfang für eine Fortsetzung. Ein offenes Ohr findet die Idee "Leben Plus" auch beim Tirschenreuther Stadtgremium und Bürgermeister Franz Stahl, zugleich auch Kreisvorsitzender des Roten Kreuzes. Stahl verweist dabei auf das Stadtentwicklungsprogramm, das nach großen Baumaßnahmen nun die "weichen Standortfaktoren" ins Visier nimmt. "Wir wollen, dass die Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben können." Ein beispielgebendes Angebot in der Kreisstadt soll eben die neue Geschäftsstelle von "Leben Plus" sein. Quartiermanagerin ist Stahls Ehefrau Cornelia. Sie hat vor fast 30 Jahren schon den Aufbau der Geschäftsstelle der Erwachsenenbildung erfolgreich begleitet. Ihre Aufgabe soll es jetzt sein ein Netzwerk einzurichten, das die Kontakte knüpft zwischen Dienstleister, Handwerkern, Beratungsstellen oder etwa Selbsthilfegruppe und Pflegediensten. Auch ein Schwätzchen bei einer Tasse Kaffee kann ein wertvolles Angebot" sein.

 

Angebote sichtbar machen

 

Dabei weiß sie auch, dass es gerade für die ältere Generation nicht einfach ist, um Hilfe und Unterstützung zu bitten. "Springen Sie über Ihren Schatten", appellierte die Quartiermanagerin. Das Leben gestalte sich dadurch einfacher und ein Zuhause wird für längere Zeit möglich sein! "Wir wollen die verschiedenen Angebote sichtbar machen", beschreibt BRK-Geschäftsführer Holger Schedl das Ziel von "Leben Plus". Auf die Ergebnisse ist auch MdB Albert Rupprecht gespannt. Immerhin handle es sich um eine "zentrale Frage der Entwicklung des Landes". Eines wusste Rupprecht jetzt schon: Tirschenreuth ist wieder einmal Schrittmacher.

 

Leben Plus

 

Die neue Geschäftsstelle von"Leben Plus" findet sich ab sofort in der Stadtbücherei an der Bahnhofstraße 15. Das Büro ist dienstags und mittwochs von 13.30 bis 16.30 Uhr sowie donnerstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Quartiermanagerin Cornelia Stahl wird unter Telefon 09631/601 9011 den Kontakt zu Dienstleistern, Firmen, Handwerkern, aber auch zu Beratungsstellen, Pflegediensten oder Fahrdiensten und Vereinen herstellen. Die Vermittlung ist für die Anrufer natürlich kostenlos. (ws)

 

Bedarf steigend

Von Werner Schirmer

Hilfe annehmen ist nicht immer einfach. Gerade wer stets für sich selbst gesorgt hat, will sich diese "Schwäche" nicht eingestehen. Dabei zeugt es eher von Stärke, auch in den schwächeren Momenten des Lebens die Initiative zu behalten, halt mit einem starken Partner. Denn schließlich ist es das Ziel die Eigenständigkeit zu behalten, seinen Platz in einer älteren werdenden Gesellschaft, aber weiterhin noch lebenswerten Heimat. Die Nachbarschaftshilfen etwa leisten hier vorbildliche Dienste. "Leben Plus" als Berater und Vermittler kann einen weiteren Beitrag leisten, auch beim Aufbau eines Hilfe-Netzwerkes. Wie das ankommt wird sich zeigen. Sicher ist, dass der Bedarf auf lange Demografie-Sicht bestimmt zunehmen wird.

 

Quelle: Der neue Tag / onetz.de