Gewässer-, Natur- und Umweltschutz (GNU) sind wichtige Aufgaben der Wasserwacht. Entsprechend groß ist die Resonanz aufs Seminar "Frühlingsboten im FFH-Gebiet Waldsassen". Die Abkürzung steht für "Fauna-Flora-Habitat".
Waldsassen. (exb) Initiatoren waren der Ortsverband in Zusammenarbeit mit der GNU-Lehrgruppe im Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz. Zum Auftakt gab es im BRK-Heim informative Präsentationen.
Jürgen Tauer, der Naturschutzwart der Ortsgruppe Plattling, stellte Frühlingspflanzen wie Schneeglöckchen und Bärlauch vor. "Dieser riecht nach Knoblauch und wächst in schattig-feuchten Mischwäldern", heißt es in der Pressemitteilung über das Seminar zum Bärlauch.
Vitamin C im Bärlauch
"Seine ätherischen Öle und sein Vitamin C werden in der Heilkunde und der Naturküche genutzt", so der Sprecher über den Bärlauch. Mit Beginn der Blüte sollte er aber nicht mehr verwendet werden. Tauer informierte über Amphibienwanderungen und verschiedene Tiere wie Erdkröte oder Grasfrosch und warnte vor der Gefahr durch Zecken.
Nicole Summer, stellvertretende Jugendleiterin der Ortsgruppe Waldsassen, stellte die Klosterstadt und das Stiftland genauer vor.
Sonst eher in Nordeuropa
Dieses enthält etwa 65 Naturdenkmäler, 14 FFH-Gebiete und ein Vogelschutzgebiet. Nach den Worten von Summer zeichnet sich der Landkreis Tirschenreuth durch Lebensräume und Arten aus, die sonst eher in nordeuropäischen Nadelwäldern vorkommen. Dies erkenne man an den Moorweihern und Bruchwäldern des Waldnaabtals: Dort überschneiden sich das größte FFH-Gebiet des Landkreises und das einzige hiesige Vogelschutzgebiet. Nicole Summer informierte über das Sibyllenbad und das radonhaltige bzw. kohlensäuremineralhaltige Heilwasser, das über zwei Quellen gefördert wird.
Zuletzt gingen die Teilnehmer im FFH-Gebiet "auf Streife". Am Ufer des Schupfenteichs informieren Tafeln über Vogel- und Libellenarten am Wasser sowie Fische im Gewässer und über das nahe liegende Wehr. "Hierbei konnte man erkennen, dass die - leider mit Müll verschmutzte - Natur dabei ist, aus dem Winterschlaf zu erwachen."
Ausbildung zum Streifenführer
Hermann Schattenkirchener, GNU-Beauftragter im Bezirk Niederbayern/Oberpfalz, erinnerte bei dem Seminar in Waldsassen an den GNU-Jugend-Naturtag im Kreisverband Passau. Außerdem erwähnte der Sprecher monatliche Naturstreifen der Ortsgruppe Plattling und rief die Krötenzaun-Aktion unweit von Plattling und die Pflege der Aholminger Hänge ins Gedächtnis. 2018 werden im Infohaus Isarmündung an zwei Wochenenden wieder Streifenführer ausgebildet. Am 15. September findet ein GNU-Jugend-Naturtag bei der Kreis-Wasserwacht Schwandorf in Bodenwöhr statt. (exb)
Quelle: Der neue Tag / onetz.de