Demografischer Wandel verändert Gesellschaft - Treffen der Seniorenbeauftragten
Brand. (ld) Der demografische Wandel wird die Gesellschaft in den kommenden Jahren wesentlich verändern und sie vor große Herausforderungen stellen. Besonders der ländliche Raum werde betroffen sein, erklärte Dipl.-Pol. Johannes Prechtl aus Kemnath beim Quartalstreffen der Seniorenbeauftragten im Pfarrheim in Brand.
Der Referent stellte das neue Projekt "BRK-Assistance Leben+Plus" vor, mit dem versucht werden soll, sich diesen Veränderungen zu stellen und neue Strukturen zu schaffen, um die Lebensqualität der Bürger zu sichern.
Zuzug aktiv fördern
Das Projekt soll der Abwanderung entgegenwirken, den Zuzug aktiv fördern, die Versorgung der Senioren und Kinder bedarfsgerecht organisieren, den Erhalt der Gemeinden sichern, eine familienfreundliche Struktur schaffen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern.
Die steigende Lebenserwartung sei ein schöner Umstand, dennoch bedürfe es in Zukunft neuer Versorgungsstrukturen, um die Lebensqualität jedes Einzelnen zu erhalten. Mit Unterstützung der Glücksspirale habe der BRK-Kreisverband Tirschenreuth das Projekt starten können. In den nächsten drei Jahren soll ein Versorgungsnetzwerk entstehen, das unter dem Aspekt "ambulant vor stationär" ein langes Leben im Eigenheim
ermöglichen soll.
Alle optimal versorgen
Unter dem Gesichtspunkt der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll die Kinderbetreuung ergänzt und unter der Perspektive der Quartiersentwicklung die Städteentwicklung mit konzipiert werden. Ausgangspunkt für das Projekt seien die Städte Kemnath und Bärnau. Bei einem Gelingen soll das Projekt im Anschluss auf den gesamten Landkreis Tirschenreuth ausgedehnt werden, so dass alle Bewohner des Kreises in Kooperation mit den Partnern vor Ort optimal und bedarfsorientiert versorgt werden können.
So könne ein echter Mehrwert für das Leben in der nördlichen Oberpfalz geschaffen werden, wodurch alle an Lebensqualität gewinnen könnten, führte der Referent aus. Die Unternehmen und Bürger vor Ort müssten zum Gelingen des Projekts beitragen. Die Handlungsfelder seien die Bürgerversorgung, die Unternehmensversorgung sowie ein Quartiersmanagement. Produktpakete für ein umsorgtes Leben zu Hause könnten geschaffen werden, die Kinderbetreuungsangebote gelte es zu ergänzen.
Zur Bürgerversorgung sollte auch ein präventives Gesundheitsmanagement gehören. Diese könne auch auf betrieblicher Ebene geschaffen werden. Leer stehende Häuser finden sich mittlerweile in jedem Ort. Hier sollen zuallererst Leerstandsanalysen gemacht werden. Zur Konzeption des Mehrgenerationenwohnens gehört auch die bedarfsorientierte Organisation einer Nahversorgung.
Aus einer Hand
"Beratung und Vermittlung aus einer Hand" ist einer der Grundsätze des Projektes; von der Bedarfsfeststellung über die Beratung zur Vermittlung. Dies betrifft die ambulante und stationäre Versorgung ebenso wie Kinderbetreuung und vieles mehr; auch Hilfe bei formellen Fragen. Nicht nur Bürger aus Kemnath und Bärnau sollen dies in Anspruch nehmen. Das Angebot gilt für alle. Anlaufstelle ist der Kreisverband Tirschenreuth des Roten Kreuzes.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de