Zehn Minuten dauert es im Landkreis durchschnittlich, bis nach einem Notruf der Arzt eintrifft. Momente, die über Leben und Tod entscheiden können. Mit einer Aktion will das BRK jetzt den Mut zur Wiederbelebung wecken.
Tirschenreuth. (axs) Der plötzliche Herztod ist und bleibt die häufigste Todesursache in Deutschland. Studien zufolge beginnen aber nur 15 Prozent der Ersthelfer vor dem Eintreffen des Notarztes in so einem Fall mit der Herzdruckmassage.
Anlässlich der "Woche der Wiederbelebung" ruft das Rote Kreuz die Menschen dazu auf, sich bei Herzstillständen schnell zu engagieren. Mit der Aktion "Drücken ist stark" soll das Thema in die Köpfe geholt werden. Ziel ist es auch, Ängste und Zweifel vor solchen Maßnahmen zu nehmen. "Wer gar nichts macht, der macht am meisten falsch", sagt Holger Schedl, Kreisgeschäftsführer des BRK. Denn selbst wenn eine Rippe bricht, so kann doch ein Leben gerettet werden. In der nächsten Zeit sind kurze Besuche im Kreistag, den Gemeinderäten und in den Schulen des Landkreises geplant. "Es soll maximal 40 Minuten dauern", sagt Schedl über die Schnellkurse. Der Notarzt Dr. Bertram Völkl schilderte beim Startschuss für die Aktion kurz den Vorgang bei einer Reanimation: "Erst den Betroffenen laut ansprechen, dann den Notruf absetzen und dann drücken." Und zwar mindestens 100 Mal in der Minute. Ansetzen sollte man in der Mitte des Torax. Durchhalten müssen die Helfer die Maßnahme, bis der Arzt übernimmt. Denn pro Minute sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent. "Es geht darum, einen Minimal-Kreislauf zur Versorgung des Gehirns aufrecht zu erhalten", erläutert Völkl. Schirmherr der Aktion ist Landrat Wolfgang Lippert. "Da muss man ohne Angst herangehen", betonte er. Auch Toni Dutz, stellvertretender Vorsitzender des BRK im Kreis, unterstrich: "Es geht darum zu handeln, und zwar schnell."
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de