Hinter diesen Zahlen stecken Geschichten: Über 36 000 Blutspenden retteten weit über 100 000 Leben, sagte BR-Moderator Michael Sporer im Amberger Kongresszentrum beim Ehrenabend für fast 400 Blutspender aus den BRK-Kreisverbänden der Oberpfalz. Absoluter Spitzenreiter war Hans Heining.
Tirschenreuth. (gfr) Der Schnaittenbacher geht seit seinem 19. Lebensjahr regelmäßig zum Blutspenden. 225 Mal ließ er seinen besonderen Saft abzapfen. Damit habe er, genauso wie alle anderen Blutspender, unzählige Leben gerettet. Sich Blut abnehmen zu lassen, sei nicht selbstverständlich, ermögliche aber Kranken ein besseres Leben. Sporer jonglierte mit Zahlen. Er wies darauf hin, dass mit einer Spende bis zu drei Leben gerettet werden könnten, was bei den fast 400 zu ehrenden Blutspendern mit 36 850 Blutspenden gut 111 000 gerettete Leben bedeute.
"Ich bin verdammt froh, dass es Menschen gibt, die Blut spenden", unterstrich Georg Götz, Geschäftsführer des BRK-Blutspendedienstes. Er wies aber gleich darauf hin, dass diese Aussage von Felix Brunner stamme, einem jungen Mann, der einen schweren Unfall nur dank seines eisernen Willens und vor allem deshalb überleben konnte, weil für ihn ausreichend Blutkonserven zur Verfügung standen.
"Locker vom Hocker" schilderte Brunner seine Erinnerungen an einen schweren Bergunfall, den er knapp überlebte. Trotz seiner acht Monate im künstlichen Koma und 800 Bluttransfusionen verlor der 22-Jährige weder Humor noch Lebensmut.
Ausgesprochen wortgewandt zeigte sich der Motivationstrainer, der seit kurzem sein Diplom für Sportmarketing in der Tasche hat, an einem Buchprojekt arbeitet und für die Teilnahme an den Paralympics kämpft. Eines seiner Ziele konnte Felix Brunner schon verwirklichen. Mit einem geländegängigen Handbike überquerte er in neun Tagen die Alpen, legte dabei 480 Kilometer zurück und überwand 12 000 Höhenmeter. Die Videosequenzen, die Brunner einen Schotterweg knapp am Abgrund entlang zeigen, ließ manchen Zuschauern im ACC den Atem stocken. Leidenschaftlich plädierte Felix Brunner, Blut zu spenden, damit auch anderen Menschen geholfen werden könne, die so wie er eine Chance zum Überleben verdient hätten.
Operationen, Krebstherapien oder die Behandlung von Unfallopfern seien ohne Blutkonserven einfach nicht möglich, so Götz, denn Blut zu Transfusionszwecken sei nach wie vor nicht in ausreichender Menge künstlich herstellbar. In Bayern seien täglich 2000 Blutkonserven nötig, die der BRK-Blutspendedienst momentan sichern könne. Bei sinkenden Geburtenzahlen und steigender Lebenserwartung müsse mit immer weniger Blutspender gerechnet werden. Götz wies darauf hin, dass 94 Prozent der Bevölkerung Blutspenden für wichtig halten, aber im Bundesdurchschnitt seien nur 3,5 Prozent dazu bereit. In Bayern liege die Quote bei 7 Prozent. Die Spendenbereitschaft sei im ländlichen Raum größer als in Ballungszentren. Der Geschäftsführer des BRK-Blutspendedienstes betonte, dass Blutspender ein besonderer Teil der Gesellschaft seien, denn sie würden sich über Jahre hinweg für eine gute Sache engagieren.
Die Geehrten aus Kreisverband Tirschenreuth
75 Blutspenden: Reinhold Heindl, Michael Meyer, Anton Frank, Ilka Fischer, Josef Hösl, Jutta Wiesner, Barbara Kopp, Herta Heser, Albert Stock, Thomas Franz, Barbara Schröpf, Otto Schmid, Konrad Summerer, Elfriede Greger, Franz Sokol, Thomas Fischer, Michael Vollath, Siegmund Kulzer, Jutta Dötterl.
100 Blutspenden: Thomas Seiler, Albert Bader, Manuela Michl, Michael Melzer, Erna Mayerhöfer, Wolfgang Friedl, Franz Richtmann, Manfred Keller, Anton Bauernfeind, Johann Zintl, Christina Schedl, Willibald Bergmann, Gerhard Kraus, Martin Wolfrum, Martin Schön, Georg Kukas, Albert Ulrich.
125 Blutspenden: Otto Pöllmann, Hubert Schuller, Erwin Steiner, Manfred Dietz, Martin Häfner.
150 Blutspenden: Wilhelm Mattes, Josef Pöllmann, Alois Böhm, Herbert Weidhas, Konrad Fischer.
Quelle: Der neue Tag / onetz.de