Eigenes Auto für die Helfer-vor-Ort
Rotkreuz-Einsatzkräfte dürfen seit Corona nicht mehr mit Privatautos zu Patienten ausrücken, um diese bis zum Eintreffen des Notarztes zu versorgen. In der Bädergemeinde ist jetzt die Freude groß darüber, dass diese Zeiten nun vorbei sind.
Bad Neualbenreuth. (pz) "Wir mussten im Frühjahr zunächst alle Helfer-vor-Ort im Kreisverband außer Dienst nehmen", erklärt Sven Lehner, stellvertretender Kreisgeschäftsführer beim BRK in Tirschenreuth. Dies sei zum Schutz der ehrenamtlichen Helferteams notwendig gewesen.
Seit Sommer gibt es ein Hygienekonzept für die ehrenamtlich tätigen Helfer-vor-Ort (HvO). Dieses sieht unter anderem vor, dass nur mit einem Einsatzfahrzeug ausgerückt werden darf, damit keine Privatfahrzeuge der Helferinnen und Helfer kontaminiert werden können.
Notarztauto aus Fulda
Bisher hatte der HvO Bad Neualbenreuth allerdings kein eigenes Auto und war somit ebenfalls außer Dienst. "Wir sind jetzt wieder angemeldet", freut sich Bereitschaftsleiter Günter Plonner vom BRK Bad Neualbenreuth nach der Neuanschaffung: In Fulda hatte der Ortsverein ein gut erhaltenes gebrauchtes Notarztauto gekauft, dass zurzeit zum HvO-Auto umgerüstet wird. Als "doppelt gute Sache" bezeichnet Lehner, dass der HvO in Bad Neualbenreuth seinen Dienst wieder aufgenommen hat. "Ein Einsatzfahrzeug ermöglicht eine schnellere und vor allem sicherere Anfahrt zur Einsatzstelle." Dabei helfen vor allem die Sondersignalanlage und die Beklebung.
"Ebenso lässt sich das Equipment besser verladen und sichern", erklärt Lehner. Außerdem werde das neue Auto des HvO-Teams mit Digitalfunk ausgestattet, für eine direkte Kommunikation mit der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz. Nach den Worten von Bereitschaftsleiter Günter Plonner hat das gebrauchte Auto - ein VW Sharan, Baujahr 2003 - noch 3600 Euro gekostet. "Die Umbaukosten kommen noch dazu." So ist noch das "Notarzt"-Schild auf dem Dach montiert, außerdem entspricht laut Plonner die Beklebung des Fahrzeugs nicht mehr aktuellen Standards und ist schon recht blass.
Spendenaktion
Plonner ist vor allem froh darüber, dass die Sondersignalanlage- also Blaulicht und Martinshorn - bereits vorhanden sind. Eine nachträgliche Montage wäre, so Plonner, unverhältnismäßig teuer. Die Kosten für die Neuanschaffung hat die Rotkreuzkolonne vorfinanziert. "Aber wir hoffen, dass wieder etwas hereinkommt", so Plonner über die aktuell laufende Spendenaktion.
Die Resonanz auf den Aufruf der Rotkreuzler sei unter den Geschäftsleuten in der Gemeinde Bad Neualbenreuth "teilweise sehr gut", so Plonner. Der Händler in Waldsassen, bei dem neue Reifen gekauft wurden, kam dem Roten Kreuz in Bad Neualbenreuth mit dem Preis entgegen. Dies will Plonner auch bei der Firma erreichen, die die Beklebung des Autos übernimmt.
Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de