· Pressemitteilung

Ein Hauch von "Baywatch"

Gerald Riederer vom Wasserwacht-Kreisverband sprach bei der BRK-Bereitschaft über Wasserrettung. Bild: njn

Wasserrettung und Ertrinkungsunfälle Themen bei der Monatsversammlung der BRK-Bereitschaft

 

Erbendorf. (njn) "Ertrinkungsunfälle und Wasserrettung" hieß das Thema der jüngsten Monatsversammlung der BRK-Bereitschaft. Aus erster Hand informierte dazu Einsatzleiter Gerald Riederer von der Wasserwacht Waldsassen im Erbendorfer BRK-Haus.

 

BRK-Bereitschaftsleiter Sven Lehner begrüßte den Referenten Gerald Riederer von der Kreiswasserwacht Tirschenreuth. Seit 20 Jahren ist er bei der Wasserwacht aktiv und Einsatzleiter der Wasserrettung sowie Technischer Leiter bei der Wasserwacht Waldsassen.

 

"Unterzucker oder ein Herzinfarkt kommen häufig beim Ertrinken vor", wusste der Rettungsschwimmer. Ebenso könne es auch zu Dekompressionsunfällen kommen, wenn zuviel Stickstoff im Gewebe des Körpers ist. Eine Gefahr bestehe auch bei Erkältungen und beim Tragen von Schwimmbrillen.

 

Druck erzeugt Barotrauma

"Durch Druck auf Lunge, Nase, Nebenhöhlen oder Augen kann es zu einem Barotrauma kommen." Dabei handle es sich um Änderungen des Umgebungsdrucks und dessen Auswirkungen auf luft- oder gasgefüllte Hohlräume des Menschen. Riederer unterschied in seinem Referat die Ertrinkungsunfälle. So gebe es ein "nasses Ertrinken", bei dem sich die Lunge mit Wasser füllt, und ein "trockenes Ertrinken". Hier dringe durch einen Verschluss des Kehlkopfes kein Wasser in die Lunge.

 

Ertrinken in drei Phasen

 

Anschaulich verdeutlichte er auch die drei Phasen des Ertrinkens, das mit einer Erregungsphase beginne. Anzeichen hierfür seien Hilferufe und ein Umsichschlagen. In der sogenannten Krampfphase verkrampfen sich die Körpermuskeln, die zur Lähmungsphase übergehen.

 

Detailliert ging der Wasserwachtler auf die Rettung Ertrinkender ein. Wichtig sei es, eine aktive Bewegung des Verunglückten wegen eventueller Unterkühlung am oder im Wasser zuvermeiden. Auch sei maßgeblich, ob der Unfall in Salz- oder Süßwasser stattgefunden habe, denn die Behandlung sei verschieden. "Bei Beinaheertrinken ist darauf zu achten, dass wirklich kein Wasser mehr in der Lunge ist", so Riederer.

Im Einzelnen stellte er den interessierten BRK-Mitgliedern die umfangreiche Spezialausrüstung der Wasserwacht vor, die vom Neoprenanzug bis zu Flossen und Handschuhen reichte. Ein Wurfretter mit 20-Meter-Seil gehört ebenso zur Ausrüstung, wie die aus dem Fernsehen bekannte "Baywatch-Boje" und Schwimmringe. "Darüber hinaus verfügen wir im Kreisverband über zwei Motorboote und zahlreiche Schlauchboote." Ein kurzer Bericht über die Einsätze und Übungen schloss den abendlichen Vortrag ab.

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de