· Pressemitteilung

"Einfach mal ausprobieren"

Medizin-Student Josef Brunnbauer setzt die Nadel bei Rainer Schultes, der zum 79. Mal beim Blutspenden war.
Fleißige Helferinnen des BRK Waldershof richten die Brotzeit für die Blutspender her.
Bereitschaftsleiterin Gabi Beer-Langer und Helmut Langer betreuen die Blutspenderin Johanna Heider.

Blutspendetag beim BRK - Brotzeit als kleines Dankeschön

 

Waldershof. 94 Prozent aller Deutschen halten Blutspenden für wichtig, 60 Prozent würden auch gerne zum Blutspenden gehen, aber nur 3,5 Prozent spenden tatsächlich Blut. Pro Tag werden alleine in Bayern bis zu 1200 Blutkonserven in den fast 400 Krankenhäusern benötigt, in Deutschland gar 15 000 Blutkonserven.

 

Zirka 500 000 Menschen spenden in Bayern Blut, rund 120 Spender waren beim letzten Blutspendetag in Waldershof, zu dem das örtliche BRK eingeladen hatte. Erfreulich war die Tatsache, dass sogar einige Erstspender darunter waren. Zudem gab es ein Jubiläum zu feiern, denn Karl Schraml aus Waldershof spendet zum 100. Mal Blut. Auffallend und sehr erfreulich war zudem, dass sehr viele junge Menschen zum Blutspenden kamen. Viermal im Jahr kommt der Blutspendedienst nach Waldershof in die Jobst-vom-Brandt-Schule zum Blutspendetag. Bereitschaftsleiterin Gabi Beer-Langer und ihr Ehemann Helmut - er ist Taktischer Leiter der Bereitschaft - sowie acht weitere ehrenamtliche Mitarbeiter der örtlichen Bereitschaft kümmern sich rührend um die Blutspender. Nachdem den Blutspendern jeweils ein halber Liter Blut "abgezapft" worden ist, gibt es zur Stärkung eine kleine Brotzeit und etwas zu trinken.

 

Dass dies alles reibungslos abläuft, darum kümmern sich ehrenamtliche Mitglieder der Bereitschaft. Zum ersten Mal beim Blutspenden ist die 22-jährige Theresa Ernstberger aus Poppenreuth. Sie ist mit ihrem Vater gekommen, der schon mehrmals dabei war. "Ich will's einfach mal ausprobieren", sagt sie über ihr Motiv. Weil sie das erste Mal da ist, wird zunächst an ihrem Finger der HB-Wert, der Blutfarbstoff, gemessen. Danach wird an ihrem Ohrläppchen ein bisschen Blut abgenommen, zur Feststellung der Blutgruppe. Zuvor findet noch eine kurze ärztliche Untersuchung statt. Nach den Voruntersuchungen legt sie sich auf eine der bereitgestellten Pritschen. Dort wird ihr vom Blutspendedienst routiniert ein halber Liter Blut abgezapft. Außer einem kleine Pieks hat sie fast nicht gemerkt.

 

Zum zweiten Mal ist die 20-jährige Johanna Heider beim Blutspenden, beim ersten Mal war sie an der Hochschule in Coburg. "Man weiß ja nie, vielleicht brauch' ich auch mal Hilfe, da ist es dann doch toll, wenn man das benötigte Blut bekommt", sagt sie. Zudem sei es doch schön, anderen Menschen, die in einer Notlage seien, mit einer Blutspende helfen zu können. Sie hat sich fest vorgenommen, alle drei Monate zum Blutspenden zu gehen.

Zum 79. Mal kommt der 40-jährige Rainer Schultes, ihn begleitet sein kleiner Sohn Nico. Nico hat allerdings ein anderes Motiv, warum er mit dabei ist: Er freut sich auf die Süßigkeiten, die er beim Blutspenden immer erhascht. Durch das regelmäßige Blutspenden seit 1991, so Rainer Schultes, gehe es ihm gesundheitlich besser. Der Blutdruck sei besser geworden. Zudem hätte er früher oft Nasenbluten gehabt, das habe sich ganz gelegt. Das Blut werde zudem auf 21 verschiedene Krankheiten untersucht. "Es ist für mich ein kostenloser Gesundheitscheck", freut sich Rainer Schultes über den angenehmen Nebeneffekt.

 

Matthias Freund, Gebietsreferent des Blutspendedienstes Oberfranken/Oberpfalz, erklärt, dass ab dem 18. Lebensjahr bis zum 69. Geburtstag jeder gesunde Mensch Blut spenden kann. Männer dürfen im Jahr sechs Mal Blut spenden, wobei zwischen den Terminen mindestens acht Wochen liegen müssen. Frauen dürfen nur vier Mal Blut spenden. Alleine im Landkreis Tirschenreuth, so Freund, gebe es mindestens zehn verschiedene Orte, wo Blut gespendet werden könne. Die Zahl der Blutspender sei rückläufig, auch eine Folge dem demografischen Wandels. Umso mehr sei er über jeden Erstspender erfreut.

 

Nachwuchs gesucht

 

WALDERSHOF. Die BRK-Bereitschaft Waldershof sucht dringend Nachwuchs.
Trotz vielfältiger Werbeaktionen bleiben Kinder und Jugendliche aus. Dabei hat die örtliche Bereitschaft sogar ein schönes Vereinsheim, in dem rund 80 Menschen Platz finden. Wer Lust und Interesse hat, in die BRK-Bereitschaft mal hineinzuschnuppern, kann mit Bereitschaftsleiterin Gabi Beer-Langer (Telefon 09231/973238) Kontakt aufnehmen. (kro)

 

Quelle: OWZ Wochenblatt / owz-online.de (Bilder: Konrad Rosner)