Seniorenbeauftragte erhalten Einblick in Organisation im "Haus Falkenstein"
Kemnath. (wew) Die Seniorenbeauftragten der Gemeinden und Städte aus dem Landkreis Tirschenreuth machten auf ihrer Informations-Tour durch die stationären Pflegeeinrichtungen Halt im BRK-Seniorenheim "Haus Falkenstein". Angeführt vom Leiter der Seniorenfachstelle beim Landratsamt, Walter Brucker, ließen sich die Besucher die Einrichtung und das beispielhafte Pflege- und Betreuungsmodell erläutern.
Brucker, der auch in seiner Eigenschaft als Chef der Heimaufsicht und als Betreuer häufig das Heim besucht, würdigte das "Haus Falkenstein" als Beispiel für eine gelungene Umsetzung moderner Altenpflege. Heimleiterin Claudia Heier, die ihren eigenen Werdegang seit 1990 bis zur Übernahme der Leitungsaufgabe im Juli 2012 schilderte, gab einen Überblick über den strukturellen und organisatorischen Aufbau des Hauses, das sich nach der Generalsanierung seit 2005 im heutigen Gewand zeigt.
Weitere Mitarbeiter
In drei Wohn- mit jeweils vier Pflegebereichen werden 107 Senioren betreut. Diese seien derzeit bis auf zwei Bewohner alle einer der vier Pflegestufen zugeordnet. Die Zahl der derzeit 85 Mitarbeiter werde sich durch den vor wenigen Tagen in den Pflegesatzverhandlungen verbesserten Personalschlüssel weiter erhöhen. Das Heim weise alle pflege- und hauswirtschaftlichen Dienstleistungen mit Küche, Wäscherei und Betreuungsangeboten in eigener Regie vor, berichtete Heier. Lediglich Friseurund Fußpflegedienst übernähmen externe Partner. Wegen der bestehenden Kontingentierung könnten derzeit nur zwei "Bufdis" (Bundesfreiwilligendienstleistende) beschäftigt werden, bedauerte die Rednerin.
Pflegedienstleisterin Schwester Cilli Gerlang, die seit über drei Jahrzehnten im Dienst des Heimes steht, stellte die Pflege- und Betreuungsstruktur dar. Die Entwicklung des Pflegebedarfs habe ergeben, dass neben den körperlichen Altersbeschwerden die Demenzerkrankungen in den Vordergrund gerückt seien. Darauf sei mit der Qualifizierung von gerontopsychiatrischen Fachkräften ebenso reagiert worden wie mit Projekten wie der Demenzterrasse oder der, mit dem Bayerischen Altenpflegepreis gewürdigten Zeitreise im Innenhofforum.
Vielfache Orientierungshilfen, die die Seniorenbeauftragten beim anschließenden Rundgang durch die Einrichtung entdeckten, erleichterten Eingewöhnung und Vertrautheit. Bewohner, aber auch Besucher könnten anhand der Wandfarben und der Dienstkleidung die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Wohnbereich erkennen. Da zudem gewährleistet sei, dass ein Heimbewohnern unabhängig von seiner gesundheitlichen Entwicklung in seinem Zimmer verbleiben könne, verringerten sich Verunsicherungen. Dazu trage auch bei, dass sich trotz des unumgänglichen Schichtdienstes die Kontakte der Heimbewohner auf wenige Bezugspflegekräfte beschränken.
Eine der Stationen des Rundganges war die neue Hauskapelle, in der neben dem Besuch katholischer und evangelischer Gottesdienste, Rosenkränze und Andachten, auch der Rückzug zu einem persönlichen Gebet möglich ist. In den Aufenthaltsräumen der Wohnbereiche können die täglichen Betreuungsangebote ebenso wie die drei "Wohlfühlbäder" besucht werden.
Drei Lehrstellen
Heim- und Pflegedienstleitung berichteten, dass die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in diesem Jahr wieder erfreulich angestiegen sei, so dass einer Besetzung der drei Lehrstellen nichts mehr im Wege stehe. Jederzeit könnten Schnupperpraktika abgeleistet werden. Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern werde auch durch die gute Zusammenarbeit mit den Altenpflegeschulen in der Region gesichert.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de