Großalarm für die Feuerwehren
am Freitagabend: In Wetzldorf
brennt ein landwirtschaftliches
Anwesen. Gott sei Dank nur
eine Übung, die neun
Feuerwehren und das Rote
Kreuz auf den Plan rief.
Erbendorf. (njn) In der Brandschutzwoche war die Alarmgrundlage der groß angelegten Übung ein ausgedehnter Brand im Ferienhof Schinner in Wetzldorf. Das Szenario: Spielende Kinder haben einen Brand verursacht. Bei dem Versuch, die Kinder zu retten, brachten sich weitere elf Personen selbst in Gefahr.
Wenige Minuten nach der Alarmierung war die örtliche Feuerwehr aus Wetzldorf bereits am Brandort.Wenig später trafen die Feuerwehren aus Siegritz, Grötschenreuth, Thumsenreuth, Reuth bei Erbendorf, Röthenbach am Steinwald, Krummennaab, Wildenreuth und Erbendorf ein – ein Großaufgebot mit 143 Einsatzkräften und 17 Fahrzeugen. Auch das Rote Kreuz war unter der Leitung von BRK-Bereitschaftsleiter Sven Lehner mit 11 Rettungsfahrzeugen und 22 Einsatzkräften mit Notarzt Dr. Zdenek Binder vertreten.
Neben dem Löschen des Brandes durch verschiedene Löschtrupps und dem Einsatz der Drehleiter der Feuerwehr aus Erbendorf stand die Personenrettung im Vordergrund. Atemschutztrupps der Feuerwehren Krummennaab, Thumsenreuth, Wildenreuth und Erbendorf haben die verletzten und eingeschlossenen Personen in dem sehr realistisch verqualmten Gebäude gesucht und ins Freie gebracht.
Weiterer Schwerpunkt der Übung war die Wasserversorgung. So wurde für den Erstangriff die Zisterne in der Dorfmitte von Wetzldorf für die Brandbekämpfung eingebunden. Für die weitere Wasserversorgung bauten die Kräfte der Feuerwehren eine über 800 Meter lange Schlauchstrecke zum Sauweiher auf. Ein weiterer Löschwasserentnahmepunkt war ein kleiner Weiher oberhalb von Wetzldorf.
Ein besonderes Augenmerk bei diesem Übungseinsatz legten die verantwortlichen Kommandanten und Kreisbrandmeister Herbert Thurm auf die sogenannte Funk- Skizze. Hierbei wurden den eintreffenden Feuerwehren für Aufgabenbereiche verschiedene Funkgruppen zugeteilt. Ebenso wurde die Aufteilung der Einsatzkräfte in „Abschnitte für bestimmte Zuständigkeiten“ geprobt. „Feuer aus – Wasser halt.“ Mit diesem Befehl des zuständigen Kommandanten der Feuerwehr Wetzldorf, Rudi Schinner war die Übung zu Ende. Nach einer kurzen Übungskritik mit den Abschnittsleitern und Gruppenführern war in der Maschinenhalle der Familie Schinner die Abschlussbesprechung mit allen eingesetzten Kräften.
„Eine sehr gute, realitätsnahe Übung“, stellte Kreisbrandmeister Herbert Thurm in seinem Resümee fest. Sein Dank galt den Einsatzkräften von Feuerwehren und BRK sowie den „Verletzten“ fürs Mitmachen. Besonders hob Thurm dabei Viktoria Seiler von der BRK-Wasserwacht Erbendorf, die die Mimen sehr realistisch nach einzelnen Verletzungsmustern geschminkt, sowie die Kommandanten Rudi Schinner und Manuel Köllner, die mit der Feuerwehr Wetzldorf die großangelegte Übung vorbereitet hatten, hervor.
Als Mimen stellte sich übrigens auch das Ehepaar Dieter und Petra Kapelle, Feriengäste der Familie Schinner, zu Verfügung. Seit 20 Jahren sind sie jedes Jahr als Gäste auf dem Schinnerhof. „Der Übungseinsatz war ein schöner Abschluss unseres dreiwöchigen Urlaubs hier“, sagte Dieter Kapelle mit einer gefälschten Armverletzung auf der Krankenliege. Denn für sie ging es bereits am Tag darauf zurück in ihre Heimat.
Quelle: Der neue Tag / onetz.de