· Pressemitteilung

Feuertaufe für neuen Rettungsplan

Das Technische Hilfs- werk Weiden barg aus dem ersten Stock eine „verletzte“ Person. Laut „Drehbuch“ der Großübung hatte sich in der Porzellanfabrik Seltmann in Krummennaab eine verheerende Explosion ereignet, bei der zahlreiche Menschen verschüttet wurden. Bild: Jochen Neumann
Ein ehemaliger Betriebsraum der Firma diente den Helfern des Roten Kreuzes als Behandlungsplatz. Bild: Jochen Neumann

Gemeinsame Großübung von Rotem Kreuz und THW in Krummennaab -Schwachstellen aufspüren

 

Krummennaab. (njn) "Explosion in der Porzellanfabrik Seltmann. Das Gebäude ist zu großen Teilen zerstört und es ist mit einer Vielzahl an Verschütteten zu rechnen." So lautete das Szenario der gemeinsamen Großübung des Technischen Hilfswerks(THW)und des Bayerischen Roten Kreuzes am Sams- tag. Rund 150 Helfer beider Organisationen waren beteiligt.


Diese gemeinsame Übung hatte der THW-Ortsverband Weiden organisiert. Neben den Verbänden aus Amberg, Cham, Nabburg und Weiden, die teils mit schwerem Gerät anrückten, war der BRK-Kreisverband Tirschenreuth mit 14 Bereitschaften, Wasserwacht, der Schnellen Eingreif- und Katastrophentruppe und der Bergwacht beteiligt. Den eintreffen- den Helfern bot sich vor Ort ein realistisches Einsatzbild mit zahlreichen "verletzten", "verschütteten" und auch "toten" Personen, die sich im einstigen Fabrikgebäude befanden.


Bevor das Rote Kreuz die Verletzten übernehmen konnte, begannen erst die Mitglieder des THW, die mit 13 Fahrzeugen und 58 Mann zur Stelle waren, mit den Rettungsmaßnahmen. Dazu mussten die hilferufenden Personen auf dem Industriegelände erst einmal gefunden werden. Erst dann war mithilfe von Wand- und Deckendurchbrüchen Zugang
zu den Verletzten und Verschütteten möglich. Einsturzgefährdete Gebäudeteile waren wegzuräumen oder abzustützen und zu sichern. Aber auch aus schwer zugänglichen Räumen, wie Schächte, Kellergänge oder aus größeren Höhen, bargen die Einsatzkräfte Menschen. Eingesetzt wurde auch Atemschutz, um Menschen aus verqualmten Bereichen zu retten. Insgesamt 25 Personen befanden sich nach dem "Drehbuch" im Gebäude, die gerettet werden konnten.


Nach der Bergung durch das THW aus dem Gefahrenbereich wurden die Verletzten an das BRK am Sammelpunkt übergeben, um die medizinische Erstversorgung vorzunehmen. Koordiniert wurde diese Erstversorgung vom Leitenden Notarzt des
BRK, Dr. Mathias Kalkum. Dazu zählte auch die psychologische Betreuung Verletzter. Rettungsfahrzeuge transportieren sie vom Unfallort weg.


Nach gut drei Stunden war die Übung zu Ende. Ein Dank galt nicht nur den Helfern des BRK und THW, sondern auch den vielen Freiwilligen, die sich, als Verletzte geschminkt, zur Verfügung gestellt und stundenlang auf ihre Rettung in den entlegensten Winkeln der ehemali- gen Porzellanfabrik gewartet hatten.

 

Unter Regie der Integrierten Leitstelle

 
BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl begrüßte diese Übung vor allem deswegen, weil sie erstmals nach dem umgestellten Rettungs- und Alarmierungsplan durch die Integrierte Leitstelle (ILS) in Weiden abgehalten wurde. "Zahlreiche Aufgaben konnten von den Rettungsmannschaften vor Ort sehr realitätsnah geprobt werden", stellte er
fest. Für die Helferin der Einsatzleitung seien die Erfahrungen aus dieser Übung wichtig, um Schwachstellen zu erkennen, um zukünftige Einsätze besser koordinieren zu können. Deshalb begleiteten einige BRK-Führungskräfte, darunter Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein, die Rettungstrupps als Beobachter.

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de