Friedenfels. (roh) Die Wasserwacht Friedenfels - im Vorjahr feierte die Ortsgruppe ihr 50-jähriges Bestehen - ist nicht nur im Freibad der Steinwaldgemeinde präsent und aktiv. Es war ein richtiges Abenteuer, schwärmen Bastian Münchmeier und Justin Hausknecht vom Rettungsschwimmer-Einsatz am weißen Strandabschnitt der Insel Usedom. Der faszinierende Blick auf die Ostsee hinaus wurde bereits beim Frühstück serviert, das man sich am Strand zubereitete. Gleiches galt für den Sonnenuntergang. Jugendleiter Markus Kellner und Technischer Leiter Wolfgang Mühlbauer von der Friedenfelser Wasserwacht freuten sich ebenfalls über den erlebnis- und lehrreichen Ferienausflug.
Nach zehnstündiger Bahnfahrt über Berlin, wobei es keinerlei Probleme gab, wurden die Friedenfelser sehr freundlich von ihren Kameraden, eine freundliche Schar junger fast gleichaltriger Leute der Wasserwacht Karlshagen, aufgenommen. Den zweiwöchigen Aufenthalt - ein ungewöhnliches aber letztlich interessantes Angebot - organisierten die Nachwuchskräfte der Wasserwacht-Ortsgruppe Friedenfels übers Internet. Wachdienst am Strand von Karlshagen auf der Insel Usedom klang von Anfang an verheißungsvoll.
Unterkunft und Taschengeld
Voraussetzung für den Wachdienst war das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber. Dafür haben Bastian Münchmeier und Justin Hausknecht im zurückliegenden Sommer die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und das notwendige Abzeichen erworben. Die Zusage für den Einsatz auf der Insel kam prompt: Neuer "Arbeitgeber", der sie mit Unterkunft und Taschengeld für den zweiwöchigen Aufenthalt unterstützte, war die Wasserwacht Karlshagen.
Die Spannung wich gleich nach der Ankunft. Der im Frühjahr im Internet präsentierte Strandabschnitt, an dem die Friedenfelser auch wohnten, war gerade heuer in den außergewöhnlichen Corona-Zeiten mit Warnungen für Auslandsreisen besonders begehrt und machte als "weiße Düne" seinem Namen alle Ehre. Der erste Eindruck war schon mal beruhigend, erzählen Justin Hausknecht und Bastian Münchmeier. "Das moderne Appartement, das uns zur Verfügung stand, bescherte ein schönes Gruppenerlebnis." Mit dabei waren Schüler, Studenten und Auszubildende zwischen 16 und 25 Jahren.
Sonne, wenig Wind
Das Wetter trug einen gewichtigen Teil zum Gelingen des Einsatzes an der Ostsee bei. Justin und Bastian schätzten sich glücklich, weil das Wetter gut war und die Temperaturen sommerlich über 30 Grad lagen. "Wir erwischten ein Hochdruckgebiet." Sonne, wenig Wind, das Meer - zwar relativ frisch zwischen 20 und 23 Grad, aber verhältnismäßig ruhig -, der Wellengang niedrig, so beschreiben die Friedenfelser die Bedingungen. "Wir konnten das Strandleben richtig gut genießen." Es musste aber auch die Rote Flagge (Badeverbot) gehisst werden. "Das beruhigte das Strandleben."
Das daheim unter Leitung von Markus Kellner Gelernte wurde am Strand von Karlshagen noch einmal intensiviert: Übungen mit dem Rettungsbrett, der Rettungsboje und Erste-Hilfe-Training leiteten den Einsatz mit Wache auf Haupt- und Nebenturm ein. Auch gab es Belehrungen über die Abmessungen des zu betreuenden Strandstreifens.
Rettung ermüdeter Badegäste
Erleichterung schwingt in den Stimmen von Justin und Bastian mit, als sie versichern, keine Vorfälle auf Leben und Tod erlebt zu haben. Erste-Hilfe-Leistungen (Kühlungen, Verbände anlegen, Zecken entfernen) und Kindersuchmeldungen waren an der Tagesordnung. Aber auch die Rettung ermüdeter Badegäste per Jet-Ski beziehungsweise Rettungsbrett beinhaltete der Wachdienst von 9 bis 18 Uhr, der vom Mecklenburger Olaf Mesing hauptberuflich geleitet wurde. "Außerdem unterstützte uns Schichtführer Janik Ohlendorf."
Trotzdem, berichten die als Rettungsschwimmer angereisten Bayern, "verblieb noch Freizeit". Sie erzählen vom gemeinsamen Grillen, Kochen und italienisch Essen gehen. "Das ergänzte den Tag mit den netten Kameraden aus Magdeburg, Berlin sowie aus dem Küstengebiet hervorragend."
Die beiden Friedenfelser untermauern ihr euphorisches Fazit und verweisen auf viele neue und nur positive Eindrücke. Die Bahnfahrt nach Hause endete plangemäß in Marktredwitz. Auch das trug zu dem Entschluss bei: "Der Wiederholungswunsch fürs kommende Jahr ist schon gereift."
Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de