· Pressemitteilung

Frisch und regional: Bauernkiste

Projektleiter Johannes Prechtl und Felicitas Spohr-Kohl (rechts) überreichen Hildegard Stengl aus Reuth bei Erbendorf ihre „Bauernkiste“. Bild: hfz

Direktvermarkter, Maschinenring und Rotes Kreuz im Landkreis arbeiten hier Hand in Hand


Tirschenreuth. Wie bekomme ich frische und regionale Produkte ohne Geschäft am Ort? Keine seltene Frage im Flächenlandkreis Tirschenreuth, der zunehmend mit der demografischen Entwicklung kämpft. Die Frage stellte sich auch Hildegard Stengl aus Reuth bei Erbendorf und fand auch eine Antwort: die Bauernkiste. Das ist eine Kooperation der Direktvermarkter im Landkreis, des Maschinenrings und des Bayerischen Roten Kreuzes.


Der Kreisverband setzt sich seit langem intensiv mit der Frage auseinander, wie gerade für Senioren die Versorgung dauerhaft gesichert werden kann, wenn diese nicht mehr zum nächsten Discounter fahren können. Die erste Idee war, neben dem bewährten "Essen auf Rädern" in Tiefkühlform auch frische Lebensmittel, wie Brot, Obst und Gemüse, direkt zu den Senioren zu bringen.


Konkreter wurde es bereits im ersten Gespräch mit dem Maschinenring: Die Direktvermarkter im Landkreis haben sich in einem Verein bereits organisiert und können auf eine umfangreiche Palette an frischen und saisonalen Produkten direkt vom Landwirt aus kontrolliertem und konventionellem Anbau zurückgreifen.


Entstanden ist "Meine Bauernkiste". "Tir-direkt" stellt die Produkte bereits zusammengepackt zur Verfügung, der Maschinenring übernimmt die Koordination und Bestellannahme, das BRK den Transport. Angeboten wird eine breite Palette an saisonalen Obst und Gemüse, aber auch Wurstgläser, Mehl, Eier, Nudeln, Öle, Marmeladen, Pesto und vieles mehr aus der Region. Diese können in vier Varianten bezogen werden.


Der Mindestbestellwert beträgt 20 Euro. Wer sich jede Woche von einer gesunden Auswahl an saisonalen Produkten überraschen lassen möchte, kann auch ein Abo bestellen. Die haben übrigens keine Mindestlaufzeit und können zum Beispiel während des Urlaubs ausgesetzt werden. So kam auch Hildegard Stengl auf den Geschmack Sie erhielt die Schnupperkiste als Weihnachtsgeschenk von ihrem Sohn und lässt sich jetzt jede zweite Woche beliefern. "Wir haben kein Geschäft mehr im Ort, wo ich mir frisches Gemüse aus der Region kaufen kann. Jetzt bekomme ich es sogar geliefert." Zur Abwechslung bestellt sie vierzehntägig Wurst und Brot dazu. Die Lieferung erfolgt jeweils dienstags frei Haus oder zu einem genannten Abstellort. "Inzwischen sind auch Berufstätige und junge Familien auf den Geschmack gekommen", weiß Felicitas Spohr-Kohl vom Maschinenring. Johannes Prechtl, Projektmanager des BRK, beschäftigt sich im Projekt "Leben+" mit Lösungsansätzen im Bereich der Bürgerversorgung. "Wichtig ist, dass sich möglichst viele beteiligen. Nur so können solche Strukturen dauerhaft gesichert
werden."

 

Weitere Informationen im Internet: www.maschinenring-stiftland.de

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de