Für (fast) alle Lebenslagen

Leiter Johannes Prechtl und seine Assistentin Jasmin Brunner (links) stellten beim Frauenfrühstück das Projekt Leben+ vor. Rita Ponnath, Vorsitzende der Frauen-Union, dankte beiden mit kleinen Geschenken für die Ausführungen. Bild: wew

Landkreisweit und dort vor Ort: Seit fast zwei Jahren läuft das Projekt Leben+, in den sich Bürgerversorgung und Fallmanagement (in sozialer Arbeit) vereinen. Welche Leistungen dadurch für den Bürger zur Verfügung stehen, erklärte Leiter Johannes Prechtl bei der Frauen-Union.

Kemnath. (wew) Diese hatte zum Frauenfrühstück beim "Schinner" eingeladen. Vorsitzende und Stadträtin Rita Ponnath hatte als Referenten Projektleiter Johannes Prechtl und seine Assistentin Jasmin Brunner gewonnen, die das BRK-Projekt Leben+ vorstellten.

Das Bürgerbüro von Leben+ am Stadtplatz diene als Anlaufstelle für alle Bürger im Landkreis. Partner der dort angebotenen Beratung seien die Nachbarschaftshilfen in Bärnau und Pullenreuth sowie die ambulanten Pflegekräfte aller BRK-Pflegestationen. In diesem Verbund sei es möglich, die Beratungsleistungen im persönlichen Gespräch vor Ort im gesamten Landkreis abzudecken.

Belastung mildern

Gleichzeitig dient laut Prechtl Leben+ durch die Netzwerkstruktur als Ansprechpartner für regionale Unternehmen. Mit dem Partner "Initiative gesunder Betrieb" könne so die betriebliche Gesundheitsförderung gestärkt werden. Der BRK-Kreisverband Tirschenreuth als Projekträger helfe Mitarbeitern in den Betrieben, Belastungssituationen rund um die Pflege von Angehörigen zu mindern und Ausfallzeiten zu vermindern. Ziel sei es, Mitarbeitergesundheit, -bindung, -motivation und -gewinnung zu fördern und so die Attraktivität der Unternehmen zu erhöhen. Ziel des von der Lotterie Glücksspirale noch für ein Jahr geförderten Projektes sei die Vermittlung und Beratung für Hilfen in allen Belastungssituationen. Es genüge ein Anruf, um passende Lösungen zu finden. Hierzu wolle das BRK noch weitere Dienstleister gewinnen. Die Beratung und Vermittlung seien kostenlos, lediglich das Begleiten längerer Hilfsprozesse, wie zum Beispiel in der Wohnraumberatung, sei kostenpflichtig, führte der Redner aus.

Die Bürgerversorgung beinhalte auch ein Angebot für Baby-/Kindersitting, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Je nach Wunsch könne eine "Leihoma" oder auch eine Art "große Schwester" gebucht werden. Die Kosten hierfür könnten unter Umständen vom Kreisjugendamt übernommen werden. Im Kemnather Land würde sich auch bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen der Kinderschutzbund Kemnath an den Kosten beteiligen.

Ambulante und stationäre Pflegeleistungen bieten die drei ambulanten Stationen des BRK für Kemnath-Waldershof, Raum Bärnau und Raum Erbendorf sowie die Pflegeheime in Kemnath, Tirschenreuth und Plößberg. Hausmeister-, Formalitätenund Medikamentenservice (derzeit nur in Kemnath) sind weitere Bausteine des Netzwerkes. Direktvermarkter und Maschinenring ermöglichen eine Belieferung mit der "Regionalen Bauernkiste". In Kemnath gibt es zudem einen Einkaufsservice und in Zusammenarbeit mit dem Kleinen Dienst Unterstützungshilfen für den Alltag. Für alle Unterstützungsleistungen wird nach den Worten von Johannes Prechtl auch die Zusammenarbeit mit anderen Wohlfahrtsverbänden gesucht, die Resonanz ist bisher allerdings recht gering.

Projektassistentin Jasmin Brunner stellte das System des Hausnotrufes im BRK als wichtigen Helfer in Notlagen zu Hause vor. Die rund um die Uhr besetzte Notfallzentrale organisiere nach vorheriger Vereinbarung schnelle Hilfe bei akuten Erkrankungen oder häuslichen Unfällen. Rita Ponnath dankte den Referenten für die Erläuterungen und überreichte beiden eine kleine Kemnather Köstlichkeit.

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de