Senioreneinrichtungen des BRK Tirschenreuth und Hospizdienst der Caritas arbeiten zusammen
Die spezielle Pflege, Begleitung und Betreuung von unheilbar kranken und älteren Menschen wird unter dem Begriff Palliativ-Care (lat. Pallium = ummanteln, umsorgen und care = Pflege) zusammengefasst.
Oft sind es gerade die Angehörigen, die Unterstützung brauchen. Aber vor allem um die Schwerst- und unheilbar Kranken selbst kümmern sich die Mitarbeiter der Rot-Kreuz-Senioreneinrichtungen Haus Mühlbühl, Haus Ziegelanger, Haus Falkenstein und des ambulanten Pflegedienstes. Bei Sterbenden besteht eine intensive Zusammenarbeit mit dem Hospizdienst des Kreis-Caritasverbandes Tirschenreuth.
Ganz neu ist der regelmäßige Austausch nicht, bereits im Jahr 2004 erarbeiteten die Rot-Kreuz Einrichtungen in der Zusammenarbeit mit den Hospizbegleiterinnen ein Standardverfahren zur Sterbebegleitung. Im November letzten Jahres wurden die Mitarbeiter des Hospizdienstes von den gerontopsychiatrischen Pflegefachkräften im Bereich der basalen Stimulation fortgebildet.
Im Gegenzug gaben die Einsatzleiterinnen des Hospizdienstes im März einen tiefen Einblick in ihre Arbeit.
Um die Zusammenarbeit zu vertiefen, besuchten vergangene Woche Mitarbeiter beider Organisationen die Palliativstation der Kliniken Nordoberpfalz AG im Krankenhaus Neustadt/Waldnaab. Während der Besichtigung dieser einzig-artigen Einrichtung in unserer Umgebung erläuterte die ärztliche Leiterin, Dr. Susanne Kreutzer, ihr Arbeitsfeld:
Die Palliativstation betreut Patienten mit fortgeschrittenen Krankheitsbildern aus fast allen Bereichen. Patienten werden körperlich und seelisch stabilisiert. Einen hohen Stellenwert hat auch die Betreuung und Unterstützung der Angehörigen und Vertrauten. Pflegepersonal aus den stationären und ambulanten Einrichtungen und Hospizdienste wird unterstützend hinzu gezogen. "Unsere Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Patienten in enger Absprache mit dem Pflegepersonal, den ambulanten Diensten, den Angehörigen und den Hausärzten in das gewünschte Umfeld wieder zu entlassen", so Dr. Kreutzer.
Zu den Aufgaben der Senioreneinrichtungen und des ambulanten Pflegedienstes gehören demnach unter anderem die Fortbildung des Pflegepersonales, die rechtzeitige Einbindung und Vernetzung mit dem Hospizdienst , den Hausärzten, den Neurologen und Psychiatern, den Seelsorgern , und - zum Lindern der Beschwerden - die Zusammenarbeit mit der Palliativstation in Neustadt. Zur Koordination dieser Aufgaben wurde im ambulanten Pflegedienst des BRK eine Mitarbeiterin speziell zur Fachkraft für Palliativ-Care ausgebildet Daneben erbringen alle Beteiligten auch die fachliche Beratung von Angehörigen und Betreuern.
Der Hospizdienst übernimmt die regelmäßigen Besuche sowohl im Krankenhaus als auch im stationären und ambulanten Bereich. Hierzu ist eine optimale Überleitung vom Krankenhaus zurück in die stationären BRK-Einrichtungen oder nach Hause durch die Hospizdiensthelfer besonders wichtig. Wichtige Informationen im Bereich der Schmerzlinderung und der psychosozialen Betreuung können hier bereits ausgetauscht werden.
Nicht mehr Gesundung, Rehabilitation oder Lebensverlängerung, wie in der kurativen Pflege , sondern Lebensqualität bis zuletzt ist das Ziel.
Dem gesamten Personal des BRK Kreisverbandes und allen Mitarbeitern des Hospizdienstes im Landkreis Tirschenreuth liegen das Wohl der Kranken in ihren letzten Lebensmonaten und -wochen am Herzen. So sollen sie möglichst in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können - möglichst schmerzfrei.