BRK-Kreisverband investiert über vier Millionen Euro ins Wohn- und Pflegeheim Ziegelanger
Tirschenreuth. (tr) Über vier Millionen Euro steckt der BRK-Kreisverband ins "Haus Ziegelanger". Es ist das älteste BRK-Seniorenheim im Landkreis, stammt im Kern aus den frühen 1960er Jahren. Der Anbau aus den 1990ern. Moderne Pflegeansätze, Energieeffizienz und zeitgemäße Ausstattung machen eine Generalsanierung notwendig.
Im Juli geht es los, werden nach und nach Teile des großen Komplexes Baustelle. Wo gehobelt wird, fallen bekanntermaßen Späne. Trotzdem gehen die Verantwortlichen davon aus, dass sich die Störungen für die Bewohner durch Baulärm in ganz niedrigen Grenzen halten lassen. Denn bevor ein Abschnitt in Angriff genommen wird, werden die Senioren für die Umbauzeit anderswo im Haus oder im Haus Mühlbühl untergebracht.
Einige Bewohner, die aus der Ecke Plößberg stammen, haben außerdem bereits ihren Umzugswunsch ins neue Seniorenheim in Plößberg angemeldet. Das ist bis zum Baubeginn Ziegelanger laut Kreisvorsitzenden, Franz Stahl, Geschäftsführer Holger Schedl, Schatzmeister Erwin Steiner und Heimleiter Andreas Neugirg ab 1. Juli bezugsfertig.
Derzeit laufen noch diverse Genehmigungsverfahren, aber im Prinzip sind alle Hürden genommen. Kurze Wege werden das Haus nach der Baumaßnahme charakterisieren. Im Erdgeschoss findet die Verwaltung Platz. Auf jedem Stockwerk entstehen je zwei Wohn- und Speiseräume inklusive Küche für jeweils 15 Personen. Dort könnten die Senioren so zusammenleben, wie in einer klassischen Großfamilie. Eine Idee, die sich bei der Kommunikationsförderung bestens bewährt hat.
Großes Foyer
Der älteste Gebäudeteil wird teilweise abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Im Erdgeschoss entsteht hier ein großes Foyer mit rund 150 Quadratmetern Fläche. Dort ist dann auch, wie gehabt, der Haupteingang. Den zusätzlichen Eingang im Erdgeschoss im neueren Teil gibt es dann nicht mehr.
Gegen die Vereinsamung
Alle Maßnahmen sind so ausgelegt, dass sie eine zeitgemäße Pflege erleichtern. Im Vordergrund dabei steht heutzutage die Mobilisierung der Bewohner. Die Pflegekräfte animieren die Senioren, sich aktiv am Gemeinschaftsleben zu beteiligen. Eine gute Möglichkeit einer Vereinsamung entgegenzuwirken.
Derzeit leben 127 Bewohner im Haus Ziegelanger. Nach dem Umbau sind noch 102 Plätze vorhanden. Dafür gibt es nur noch Einzelzimmer und es entsteht sogar ein Zwei-Zimmer-Appartement. Ein echtes Novum, wie Neugirg sagt. Nach der Generalsanierung sind ein Viertel der Zimmer sogenannte R-Zimmer. Darunter versteht man Räume, in denen alles vom Rollstuhl aus bedient werden kann. Aufgeteilt ist der Umbau mit Sanierung in zwei Bauabschnitte. Der jetzige Speiseraum im Keller wird zur "Kirche" umgebaut und ersetzt die derzeitige Kapelle. Das neue Gotteshaus kann auch von außen betreten werden.
Zentrum der Altenpflege
Nach Fertigstellung des Seniorenzentrums in Plößberg und dem Umbau des Hauses Ziegelanger verfügt der BRK-Kreisverband zusammen mit dem Haus Mühlbühl über ein modernes Zentrum der Altenpflege in dem insgesamt 212 Bewohner Platz finden.
"Mit diesen modernen Einrichtungen sind wir weit weg vom Krankenhausklischee, dass Menschen bei dem Begriff Seniorenheim immer noch assoziieren", so Erwin Steiner.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de