· Pressemitteilung

Helfer brauchen Hilfe

Bei der mobilen Abstrichstation auf dem Parkplatz des Stiftland-Gymnasiums in Tirschenreuth am Samstag kümmerte sich der BRK-Betreuungsdienst um die Verpflegung. Das Rote Kreuz ist weiterhin auf der Suche nach Helfern. Bild: jr

Egal ob Rettungssanitäter, Betreuer, ehemalige Zivis oder Pfleger: Der BRK-Kreisverband Tirschenreuth sucht freiwillige Helfer. Denn die Corona-Pandemie stellt das Rote Kreuz vor eine große Herausforderung.

Tirschenreuth. (szl) Der Kreisverband Tirschenreuth im Bayerischen Roten Kreuz sucht gezielt nach freiwilligen Helfern, die sich irgendwann im Bereich Rettungsdienst und Pflege qualifiziert haben, aktuell nicht in diesem Bereich tätig sind und zum Beispiel wegen vorübergehenden Betriebsschließungen kurzfristig zur Verfügung stehen. Rettungsdienst und Pflege Diesen Aufruf teilte der BRK-Kreisverband am Samstag auf seiner Facebook-Seite. Laut Verwaltungsleiter Sven Lehner sollen diese Personen dann die Mitarbeiter im Rettungsdienst unterstützen oder die Pflegekräfte in den Seniorenheimen. "Gesucht werden beispielsweise ehemalige Zivis oder Reservisten, die eine rettungsdienstliche Qualifikation haben, wie Notfallsanitäter, Rettungsassistent, Rettungssanitäter, Rettungsdiensthelfer", erklärt Lehner. Auch Pflegefachkräfte und Pflegehilfskräfte werden gesucht. Dies können Altenpfleger, Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger, Pflegefachhelfer, Pflege- oder Schwesternhelfer sein. Auch wer Erfahrung in den Bereichen Betreuung oder Administration hat, ist ebenso gefragt, heißt es im Aufruf des BRK-Kreisverbandes. Die BRK-Mitarbeiter stellt die Coronakrise vor große Herausforderungen. "Es ergeben sich jeden Tag neue Aufgaben, die wir vorher nicht hatten." Etwa sei die Logistik für die Versorgung mit Infektionsschutzmaterial ein großes Thema. Das Material sei knapp. Die Beschaffung über die üblichen Wege sei nicht mehr möglich. "Wir sind minütlich mit Herstellern und Unternehmen in Kontakt." Personalmangel kompensieren Teilweise fallen zudem Rettungsdienst-Mitarbeiter und Pflegekräfte aus, weil sie etwa Kontakt mit einer infizierten Person hatten und in häusliche Quarantäne müssen. "Deswegen suchen wir die Helfer tatsächlich ab sofort", betont Lehner. Für alle Freiwilligen gilt: "Wir versuchen, die Helfer natürlich möglichst wohnortnah einzusetzen. Im Bereich Rettungsdienst und Pflege sind unsere Einrichtungen der Einsatzort." Das übrige Fachpersonal gebe sein Bestes, den Bewohnern einen möglichst normalen Alltag zu bieten, obwohl die Senioren keinen Besuch empfangen dürfen. "Wir wollen den Bewohnern anbieten, mit ihrer Familie zu ,skypen', sich also über ein Video-Telefonat auszutauschen", nennt Lehner als Beispiel. Ein Angebot, das auch ein ehrenamtlicher Helfer übernehmen könnte. Gedanken, ob man tatsächlich eine Hilfe sein kann, wenn man schon jahrelang einen anderen Beruf ausübt, müsse man sich laut Verwaltungsleiter nicht machen. "Man bekommt natürlich eine Einweisung." Mit der Grundqualifikation, auch wenn sie schon lange her ist, komme man recht weit. "Essen eingeben, beim Waschen helfen. Da ist man schnell wieder drin", ist er zuversichtlich. "Es kamen schon relativ viele Rückmeldungen", sagt Lehner. Zwar hätten viele Freiwillige gar keine rettungsdienstliche oder pflegerische Qualifikation, "aber wir sammeln alles". Alle Helfer werden mit ihren jeweiligen Qualifikationen gelistet. "Vielleicht brauchen wir die kommenden Tage einen Lkw-Fahrer und auf der Liste steht so jemand." Die Helfer werden kontaktiert, sobald es entsprechende Aufgaben geben sollte. Auch ehemalige oder passive Rot-Kreuzler bieten ihre Hilfe an. "Sie sagen: ,Wenns so pressiert, dann sind wir da'", freut sich Lehner. Hintergrund Quelle: Der Neue Tag / Onetz.de