· Pressemitteilung

Helfer fast täglich gefordert

Die BRK-Jahreshauptversammlung war zugleich ein Ehrenabend, in dessen Mittelpunkt die langjährigen Aktivposten standen. Bild: wro

Sie versorgen als Helfer
vor Ort Verletzte, verpflegen
Einsatzkräfte bei Bränden
und Unfällen, organisieren
Blutspenden und bauen bei
Großereignissen Feldküchen
auf. Bei der Hauptversammlung
gibt es für die Ehrenamtlichen
des Roten
Kreuzes viel Lob.

Wiesau. (wro) „Wir haben einiges bewegt“, stellte Rot-Kreuz-Bereitschaftsleiter Robert Wolfrum am Samstag im BRK-Heim fest. Gemäß dem Leitspruch „Verschreibe dich der Idee jeden Tag neu“ habe man die vorhandenen Kräfte gebündelt, um sie gemeinsam einzusetzen. Zugleich bedauerte er, dass die Herausforderungen, denen sich das BRK Tag für Tag stelle, in der Öffentlichkeit oft als selbstverständlich betrachtet würden: „Manchmal wünscht man sich mehr Anerkennung.“ Wolfrums Bilanz klang beeindruckend. Rund 1320 Stunden wurden demnach im Rahmen des Sanitäts- und Sozialdienstes, 520 Stunden für den Blutspendedienst aufgewendet. Rund 7400 Stunden waren die Helfer vor Ort im Betreuungsgebiet unterwegs. Aufhorchen ließen weitere Zahlen, die Wolfrum mit den Worten zusammenfasste: „Wir pflegen die Menschlichkeit – jeden Tag und freiwillig.“ Gerade die kleinen Dinge seien es, die Mut und Kraft zum Weitermachen verliehen. So umfangreich die Einsatzstunden sind, so vielfältig ist das Aufgabenspektrum der BRK-Bereitschaft, die sich ihr Vereinsheim in der Grundschule eingerichtet hat. Neben der Notfallversorgung fallen Sicherungsaufgaben an. Gemeinsam mit dem Jugendrotkreuz bietet man Seniorennachmittage an und unterstützt mehrmals im Jahr den Blutspendedienst. Mit dem Ferienprogramm stellen sich die Mitglieder auch der Jugend im Ort vor. Robert Wolfrum dankte den Bereitschaftsärzten Dr. Reiner Karban und Dr. Bernhard Buhr. Großereignis Nordgautag Im Rückblick kam auch das Großereignis Nordgautag zur Sprache: „Vor Ort war auch die Feldküche“, erzählte Wolfrum von der gemeinsamen Überzeugungsarbeit, mit der man die „Kochtruppe“ für den Veranstaltungssonntag gewinnen konnte, um die Besucher und Helfer vor und nach dem Festzug zu verköstigen. Die große Herausforderung habe man gut gemeistert: „Der Nordgautag und die Festmeile waren auch für uns nichts Alltägliches.“ Gefordert waren die Helfer auch beim Brand im Neustädter Seniorenheim, beim Hochwasser in Konnersreuth, bei Bränden in Leichau und Wetzldorf sowie am Augustabend, als der Rewe- Markt Wiesau in meterhohen Flammen stand. „Neben der Erstversorgung gehört auch die Verpflegung von Einsatzkräften und Betroffenen zu unseren Aufgabengebieten“, merkte Wolfrum an. 100 Prozent Steigerung Der Arbeitskreis „Medizinische Unfall- Notversorgung“ werde von den Betroffenen sehr geschätzt. Die ausgebildeten Frauen und Männer seien wertvolle Ersthelfer für die Seele, stellte der Bereitschaftsleiter fest. Lebensrettend sei auch der Dienst der Helfer vor Ort, die bei rund 340 gefahrenen Einsätzen nahezu täglich gefordert seien. Verglichen mit den Zahlen vor zehn Jahren sei hier eine Steigerung von nahezu 100 Prozent erkennbar. Sehr aktiv seien auch die vier Ausbilder, die ihre Arbeit an verschiedenen Stellen und vorbildlichem Elan anbieten, lobte Robert Wolfrum. „Sprachlos und begeistert“ zeigte sich BRK-Kreisjugendleiterin Nathalie Wölfl von der Arbeit, die in Wiesau geleistet wird. „Das Nachwuchsproblem ist in unserer Region offenbar kein Thema. Wahnsinn, was ihr alles auf die Beine stellt. In Wiesau funktioniert die Jugendarbeit.“ Dem schloss sich auch Bürgermeister Toni Dutz an: „Ich finde eure Arbeit toll! Wer die Jugend in seinen Reihen hat, der hat auch Zukunft.“ Dass die Arbeit des BRK wichtig sei, stehe außer Frage. Kritik an Vandalismus Harsche Kritik übte Dutz an den aggressiven Auswüchsen, von denen auch das BRK nicht verschont bleibe. Das sei weder erklär- noch nachvollziehbar, verurteilte der Bürgermeister die oft massiven Angriffe und Beschimpfungen den Helfern gegenüber. Aktuell Leidtragender von Vandalismus war vor wenigen Tagen die Wasserwacht, erinnerte Dutz. „Bezahlen müssen die Zerstörungswut aber alle.“ Einen persönlichen Wunsch zog er für den immer noch unbebauten Schmuckergarten aus dem Ärmel: „Ein Mehrgenerationenhaus wäre schön. Das Grundstück wäre vorhanden.“ „Nicht selbstverständlich“ Die Grüße der „Saisonarbeiter“ von der Wasserwacht überbrachte Hubert Lindner aus Schönhaid. „Ihr dürft jederzeit an der Kipp auftauchen“, lud er die Rotkreuzler ein. BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl sprach von einem positiv stimmenden „Leuchtfeuer“ durch den Aktivposten BRK Wiesau: „Eure Arbeit ist alles andere als selbstverständlich.“ Das solle auch in den Schulen thematisiert werden. Kreisbereitschaftsleiter Christian Stahl zeigte sich stets aufs Neue überrascht von den Aktivitäten der Wiesauer: „Euer Ruf ist weit über die Gemeindegrenze hinaus bekannt. Bleibt dem BRK treu, die Arbeit geschieht aus Liebe zu den Menschen.“ EHRUNGEN Mit den „Jahresspangen“ wurden Dr. Rainer Karban und Luzie Schirwitz für 40 Jahre aktiven Dienst beim BRK Wiesau, Regina Riedl für 15 Jahre, Marco Steininger für 10 Jahre und Fabian Krämer für 5 Jahre Dienst ausgezeichnet. Eine Anerkennung für ihreArbeit in der Flüchtlingshilfe erhielten Christine Arnold, Gudrun Arnold, Ralf Arnold, Wilfried Arnold, Volker Jacobi, Petra Meierl, Richard Meierl, Sabine Müller, Kathrin Ruhland, Luzie Schirwitz, Hans  Wege, Robert Wolfrum, Cornelia Klarner und Theresa Maurer. JUGENDROTKREUZ Ihren Mann steht auch die 26-köpfige BRK-Jugend, wie der Rückblick von Kathrin Ruhland bewies. Der dritte Platz beim Leistungswettbewerb in Kemnath war Ansporn genug, auch heuer wieder dabei zu sein. Mit frischen Ideen will man sich beim gemeindlichen Ferienprogramm einbringen. „Es ging hoch hinaus“, erzählte die Wiesauerin vom Ausflug, der zur Waldsassener Feuerwehr unter anderem auf die Drehleiter führte. „Unsere Jugend wird gerne eingebunden. Wir sind dankbar, dass wir den Großen bei der Arbeit auch zuschauen dürfen“, kommentierte Ruhland den Lernwillen ihrer Schützlinge, die auf stolze 884 Arbeitsstunden zurückblicken. „Ohne euch wäre vieles nicht möglich“, fügte sie mit Blick auf die BRK-Gemeinschaft hinzu. „Gute Arbeit gelingt nur im Team.“ (wro) Quelle: Der neue Tag / onetz.de