Binnen zwölf Minuten soll ein Rettungswagen an jedem Notfallort eingetroffen sein. Eine Vorgabe, die nicht immer einzuhalten ist. Deshalb gibt es die "Helfer vor Ort".
Bärnau. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand verringert jede vergangene Minute ohne qualifizierte Erste-Hilfe die Überlebenschance um 1 zehn Prozent. Deshalb hält die BRK-Bereitschaft "Helfer vor Ort" in Bärnau, Mähring und in Plößberg vor. Und wie sich diese Einrichtung bewährt, zeigt das Beispiel des kleinen Marvin.
Es war der 24. Februar vor drei Jahren als der "Helfer vor Ort" gemeinsam mit einem Rettungswagen und dem Rettungshubschrauber "Christoph 80" nach Greim alarmiert wurde: "Ertrinkungsunfall Kind". Sofort machte sich Benjamin Sertl aus Bärnau auf den Weg und war nach wenigen Minuten am Unfallort. Wie sich zeigte, war die Situation äußerst dramatisch.
Der zweijährige Marvin Frank hatte nach einem Ertrinkungsunfall einen Herz-Kreislaufstillstand erlitten. Bis die anderen Rettungskräfte am Ort des Geschehens eintrafen, leitete der "HvO" die ersten notwendigen Rettungsmaßnahmen ein. Nach der Aussage eines Arztes waren es genau diese Minuten, die der Helfer vor Ort überbrückte, die dafür sorgten, dass der kleine Kämpfer heute wieder einige Wörter sprechen und sich mit Hilfsmitteln fortbewegen kann.
Die Mutter des kleinen Marvin - inzwischen selbst aktives Mitglied der BRK-Bereitschaft Bärnau - lud den damals zu Hilfe geeilten "HvO" und stellvertretenden Bereitschaftsleiter Benjamin Sertl sowie den Bereitschaftsleiter Gerald Wagner zum dritten Jahrestag des Unfalls zu sich nach Hause ein, um nochmals Dankeschön zu sagen und um aufzuzeigen, wie wichtig die Arbeit der Helfer vor Ort ist. Immer wieder werden die Helfer mit dem Rettungsdienst verwechselt. Kaum jemand weiß, dass der Dienst am Nächsten ein ehrenamtlicher und unentgeltlicher Einsatz ist, der auch nicht von den Krankenkassen finanziert wird. Dadurch ist die Bereitschaft Bärnau auf ehrenamtliche Kräfte sowie Spenden aus der Bevölkerung angewiesen.
Quelle: Der neue Tag / onetz.de