Während viele Vereine Nachwuchsprobleme haben, sieht das beim Roten Kreuz in Poppenreuth anders aus. "So viel Begeisterung an einem Abend habe ich selten erlebt", meinte BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl beim Besuch der jungen Truppe.
Poppenreuth. (lue) Derzeit hat die Bereitschaft 41 Mitglieder. "14 davon sind zwischen 28 und 47 Jahre alt. Das sind 34 Prozent", erklärte Bereitschaftsleiter Stefan Spörrer am Freitag bei der Jahreshauptversammlung im BRK-Heim. 10 Leute sind im Alter zwischen 17 und 27 Jahren.
"Das liegt auch an der Leitung", lobte Kreisgeschäftsführer Holger Schedl. "Es gibt Raum für Kreativität." Was das Rote Kreuz leiste, würden die meisten Leute erst mitbekommen, wenn sie es in Anspruch nehmen müssten.
In der Bereitschaft Poppenreuth gibt es seit 2017 eine kleine Marketinggruppe. Sie ist auch auf Facebook vertreten und informiert über Aktivitäten. Das komme gut an, informierte Spörrer. Außerdem gibt es für 2017 erstmals ein Jahrbuch, das die bedeutendsten Momente dokumentiert. Dem Bereitschaftsleiter ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit Spaß macht. Jeder trage seinen Teil bei, obwohl das nicht immer einfach sei. Die Mitglieder seien zunehmend beruflich eingespannt, die Zeiten würden stressiger. Aus diesem Grund sei es wichtig, in Technik und Ausrüstung zu investieren. "Da haben wir natürlich nur begrenzte Mittel." Die Bereitschaft sei auf Spenden und Fördergelder angewiesen. "Von der Sammlung im vergangenen März wurden Digitalfunkgeräte gekauft", informierte der Bereitschaftsleiter. Außerdem wurde 2017 eine neue Personenschutzausrüstung für 7000 Euro benötigt. 5000 Euro Zuschuss bewilligte die Stadt Waldershof.
"Ihr tut Dienst am Menschen, das sollte auch von der Kommune unterstützt werden", bekräftigte dritte Bürgermeisterin Gisela Kastner. Sie stellte besonders die Eigeninitiative des Vereins heraus. "In erster Linie seid ihr ein fachlicher Verein. Die Mitglieder erarbeiten sich Kompetenzen und geben diese weiter." Kastner will dem Stadtrat Waldershof vorschlagen, einen Erste-Hilfe-Kurs des BRK zu besuchen: "Es ist so wichtig, dass Menschen wissen, was in Notsituationen zu tun ist."
Spörrer erinnerte in seinem Jahresbericht an zahlreiche Aktivitäten: "Absolutes Highlight war der fünfte Behindertenfasching mit der Lebenshilfe Marktredwitz." 68 Einsätze gab es 2017. Um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, absolvierten die Mitglieder Übungen und Schulungen, besonders mit den neuen Digitalfunkgeräten. Die Bereitschaft half bei der Absicherung eines Mitarbeiterfestes der Firma Cube und veranstaltete unter anderem einen Erste-Hilfe-Kurs. Aber auch die Geselligkeit wie bei einem Grillabend oder einer Fackelwanderung mit Glühweinumtrunk zum Jahreswechsel kam nicht zu kurz.
Mit einer Auswahl an Bildern demonstrierte der Bereitschaftsleiter den Spaß und die Einsatzbereitschaft der Truppe. Immer mit dabei ist auch das Bereitschaftsmaskottchen, ein Minion mit Blaulicht auf dem Kopf. Schließlich gab es noch Auszeichnungen für treue Mitglieder. Für fünf Jahre wurde Konrad Ernstberger ausgezeichnet. Eine Urkunde für 50 Jahre erhielten Karl Spörrer und für 60 Jahre Josefine Mösbauer. Der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Richard Frank ehrte Stefan Spörrer mit dem silbernen Ehrenzeichen der BRK-Bereitschaft.
Quelle: Der neue Tag / onetz.de