Zahlreiche Verletzte warten nach einem Busunfall knapp hinter der Grenze auf Hilfe. Die soll auch aus Deutschland kommen. Doch das ist gar nicht so einfach - wie eine gemeinsame Übung des Roten Kreuzes aufzeigt.
Tirschenreuth. (wro) Rund 40 Helfer aus den BRK-Kreisverbänden Hof, Wunsiedel, Tirschenreuth, Weiden, Neustadt, Cham, Regen und Freyung-Grafenau hatten sich mit ihren tschechischen Kollegen den Anforderungen der Planübung gestellt. Diese Übungen sind eine von neun Kernaktivitäten des von der EU geförderten Projektes zur Koordination des grenzüberschreitenden Rettungsdienstes. In der dreijährigen Laufzeit sind vier Planübungen und zwei taktische Übungen vorgesehen.
Das Unglücksszenario: Unweit der deutsch-tschechischen Grenze in Böhmen hat sich ein schweres Busunglück mit 25 Verletzten ereignet. Angefordert werden tschechische und deutsche Hilfskräfte. Dabei standen die Helfer vor einer Reihe von Problemen, allen voran die Verständigung. Aber auch der Umgang mit den unterschiedlichen Funktechniken hätte sich schwierig gestaltet, blickt stellvertretender BRK-Projektleiter Josef Ott auf die Übung zurück. Ungeklärt seien weiter die Zuständigkeiten innerhalb der Führungsstrukturen gewesen. "Das meiste davon konnte erst vor Ort gelöst", resümiert Ott. Dabei erprobten die Helfer auch verschiedensten Varianten einer übergreifenden Kooperation. So schlossen sich
deutsche Einsatzkräfte den tschechischen Rettungskräften an, arbeiteten mir deren System.
Beste Koordinierungsform
Mit der Sichtung der - nur auf dem Papier existierenden - "Patienten" wurde die Dringlichkeit deren Behandlung sowie der Transportes bewertet. Beendet wurde die Einsatzübung mit der Versorgung und dem Abtransport aller "Verletzten." Josef Otts zeigte sich in seiner Pressemitteilung sehr zufrieden mit der Aktion im benachbarten Böhmen. "Die Erkenntnisse der Übung werden derzeit noch ausgewertet." Ziel der Betrachtung sei es, die beste "Koordinierungsform" für den "Massenanfall von Verletzten" zu finden. Aus dem Kreisverband Tirschenreuth haben Oliver Becher, Richard Cruz, Volker Hellmich und Manfred Maurer teilgenommen. Aus dem Kreisverband Weiden und Neustadt/WN waren Franz Rath und Andreas Scheuner dabei. Begleitet wurden alle Beteiligten vom Team des Kompetenz- und Koordinierungszentrum Grenzüberschreitender Rettungsdienst, bestehend aus Daniela Owerdieck, Josef Ott und Robert Konrad.
Quelle: Der neue Tag / onetz.de