Tirschenreuth. (exb) Wenn in dem Moment keine gut informierten Angehörigen vor Ort sind, kann es kritisch werden. Abhilfe kann die Rotkreuz- Dose schaffen, die alle wichtigen Informationen für Notlagen bereithält. Die Kunden der Ambulanten Pflege sowie der eine oder andere Blutspender des Kreisverbandes Tirschenreuth im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) haben die Dose bereits im Kühlschrank, aber das ist noch nicht genug für die Nordoberpfalz.
Aufkleber an Kühlschrank
„Mit einer Rotkreuz-Dose kann sich jeder auf Notfälle, in denen man selbst keine Auskünfte mehr geben kann, vorbereiten“, schreibt der BRK Kreisverband Tirschenreuth in einer Pressemitteilung. Man hinterlegt schon im Vorfeld seine Gesundheitsdaten und Medikamentenpläne, notiert auch Kontaktdaten von Hausarzt oder Pflegedienst.
Hinweise zu einer Patientenverfügung und die Notfallkontakte von Vorsorgebevollmächtigten sollen ebenfalls eingetragen werden. Dass es eine solche Dose gibt, wird durch einen Hinweisaufkleber an der Wohnungstür sowie am Kühlschrank signalisiert.
Der Kühlschrank ist der Aufbewahrungsort für die Dose. Er ist in nahezu jeder Wohneinheit problemlos und sekundenschnell zu finden. Die Idee zur Rotkreuz-Dose stammt aus Großbritannien. Für die Dose gibt es bereits viele Namen, doch der Grundgedanke ist immer der gleiche: Unkompliziert sollen die Helfer in Notsituationen auf Informationen zugreifen können. Nunmehr haben auch die BRK-Kreisverbände Tirschenreuth und Weiden-Neustadt/ WN den Ansatz aufgegriffen.
Die Kugel brachte Ute-Dagmar Jaschke, Leiterin des BRK-Betreuungsvereins in Tirschenreuth, ins Rollen. Denn es komme immer wieder vor, dass sie erst später informiert wird, wenn ihre Betreuten, die meist alleine in ihrem eigenen häuslichen Umfeld leben, den Rettungsdienst benötigen und ins Krankenhaus kommen. Der Grund: Im Notfall sind vor Ort keine Informationen über die Betreuung bekannt. „Natürlich müssen die Daten in der Rotkreuz- Dose laufend aktualisiert werden“, erklärt der Tirschenreuther BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl. Gerade für ältere Menschen sei daher die einfache Handhabung besonders praktisch.
Positive Erfahrungen
Jaschke ergänzt, dass dieses Gefäß auch jüngere Menschen nutzen können. Die ersten 300 Dosen sind im Landkreis Tirschenreuth seit Weihnachten bereits im Umlauf. Der BRKKreisverband Straubing-Bogen ist einer der bayerischen Vorreiter. Dort sind inzwischen mehr als tausend Rotkreuzdosen in den Kühlschränken. „Die Erfahrungen insbesondere im Rettungsdienst sind durchwegs positiv.“
Beide Kreisverbände in der Nordoberpfalz haben die Rotkreuz-Dosen vorrätig. Erhältlich sind sie in den Kreisgeschäftsstellen in Tirschenreuth und Weiden, in den acht BRKSeniorenzentren, bei „Leben plus“ Kemnath und Tirschenreuth sowie über die ehrenamtlichen Rotkreuz- Gemeinschaften bei vielen Veranstaltungen vor Ort. Eine Dose kostet fünf Euro. Weitere Informationen gibt es unter
www.rotkreuzdose.de oder Telefon 0 96 31/22 22 und 0961/ 39 00 20 .
Quelle: Der neue Tag / onetz.de