· Pressemitteilung

Mit "Birgitt" bestens ausgestattet

Der Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes, Franz Stahl (rechts), hob nicht nur das hohe Ansehen der Rettungskräfte, sondern auch das große Engagement von Irene und Rainer Markgraf für den Rettungsdienst hervor. Bilder: kr (2)
Prodekan Dirk Grafe und Pater Jacob segneten das Einsatzfahrzeug, für das Birgitt Bayer die Patenschaft übernommen hat. Dank des Fahrzeugs werden HvO-Leiter Florian Hösl (von links) und die weiteren Retter künftig noch schneller Erste Hilfe leisten können.

Segen für neues Einsatzfahrzeug der Helfer vor Ort - Rainer Markgraf: "Spende ein Vergnügen"

Immenreuth.
(kr) Der Samstagnachmittag war ein Tag des Ehrenamtes: Das neue Einsatzfahrzeug der Helfer vor Ort (HvO) erhielt auf dem Parkplatz der Feuerwehr den kirchlichen Segen. Viele Gäste, Spender und Helfer in der Not waren gekommen, die HvO-Leiter Florian Hösl begrüßte. Nicht zuletzt reichte er Birgitt Bayer seine Hand. Sie ist Patin des Einsatzfahrzeugs und gibt dem Wagen ihren Namen.

Für sie war es wichtig herauszustellen, dass jemand eine gute Idee habe, sie verwirkliche und jemand schützend seine Hand darüber halte. Aus diesem Grund brachte sie für die HvO einen kleinen Schutzengel mit.

Sekunden entscheiden

Prodekan Dirk Grafe und Pater Jacob Kudilumgal stellten bei der Segnung das Gleichnis vom armen Samariter in den Mittelpunkt. Das Einsatzfahrzeug im Alten Testament sei der Esel gewesen, erklärte Grafe. Dieser wolle aber nicht immer so, wie er sollte. Der Seelsorger hoffte deshalb auf eine stete Einsatzbereitschaft des gesegneten Fahrzeuges: "Heute kommt es auf Sekunden an, da ist es schon gut, einen Helfer vor Ort zu haben, der bestens ausgestattet ist." Und die Ausstattung sei gut, auch wenn noch nicht alle Wünsche erfüllt sind.  Im vergangenen Jahr verzeichnete Hösl 141 Alarmierungen. Davon entfielen auf die Gemeinde Immenreuth 70, Kulmain 48, Kemnath 12, Kirchenpingarten elf und Speichersdorf neun Einsätze.

"Es ist eine tolle Erfahrung, wie der HvO-Standort zustande gekommen ist", hob Bürgermeister Peter Merkl hervor. "Es war ein Bedürfnis, dass die Rettungskräfte immer schnell vor Ort sind", sagte Rainer Markgraf. "Es war ein Vergnügen, das Fahrzeug zu spenden."

Das hohe Ansehen der Rettungskräfte in der Bevölkerung unterstrich BRK-Kreisvorsitzender Franz Stahl. Er stellte das Bauunternehmen Markgraf als ein Beispiel in der Unterstützung des Ehrenamtes heraus und sah in Florian Hösl den "Motor des HvO-Standorts Immenreuth".

Immenreuth sei nach Neusorg der zweite Standort innerhalb der Bereitschaft, informierte Markus Heining, Leiter der BRK-Bereitschaft Kemnath. Zwölf Helfer leisteten im vergangenen Jahr 12 000 Bereitschaftsstunden und waren 300 Mal im Einsatz, betonte er. "Helfen Sie uns, damit wir helfen können", appellierte er zum Schluss.

Nicht nur personell, sondern auch materiell unterstützt die Bergwacht die Helfer. Für die Regionalleitung übergab Roland Kreuzer ein dringend notwendiges Handfunkgerät.

Im Notfall bald sieben Retter zur Stelle

Die Idee, in Immenreuth einen HvO-Standort einzurichten, kam Florian Hösl bei der Weihnachtsfeier 2009 der BRK-Bereitschaft Kemnath. Grund war, dass bei einem Einsatz des Rettungswagens bei einem weiteren Notfall Hilfe aus Eschenbach, Erbendorf oder sonst irgendwo angefordert werden musste, aber bis zum Eintreffen niemand qualifizierte Erste Hilfe leisten konnte.

Gut ausgebildete Ersthelfer mit den notwendigen Ortskenntnissen fand er bei der Bergwacht Tannenberg und der BRK-Bereitschaft selbst. Innerhalb von zwei Monaten gelang es mit Unterstützung des Kreisverbandes, den HvO-Standort auf die Füße zu stellen. Man startete mit einem Privatfahrzeug ohne Sondersignal. Dank Spenden konnte schließlich ein eigenes HvO-Auto in Dienst gestellt werden. Dem 17 Jahre alten Wagen drohte im Oktober 2013 der Kollaps. Bei Irene und Rainer Markgraf sowie der Bauunternehmung Markgraf fanden die Verantwortlichen großzügige Gönner. Zudem gewährte das Autohaus Matthes in Marktredwitz auf einen Mercedes GLK 220 CDI einen Preisnachlass von 4000 Euro.

"Die Gemeinden haben wir abgeklappert, und den Kreisverband", sagte Florian Hösl. Bei den Kommunen zeigten sich Immenreuth und Kulmain großzügig. Das neue Fahrzeug konnte in Eigenleistung umgebaut und durch Spenden zusätzlich ausgestattet werden.

Neben Hösl sind Jürgen Kreuzer, Julian Verschl, Simone Dötterl, Martin Nickl und Jörg Müller abwechselnd als HvO rund um die Uhr im Einsatz. Jessica Thätz wird die Crew demnächst verstärken. (kr)

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de