Mit Sicherheit zum Einsatz
Ab heute wird die Organisierte Erste Hilfe (OEH) Erbendorf wieder zu medizinischen Notfällen alarmiert. Aufgrund der Coronapandemie war der Dienst zwischenzeitlich ausgesetzt. Mit erweiterter Schutzausrüstung geht es jetzt wieder los.
Erbendorf. (fks) Es war Mittwochabend, 12. März 2020, als um kurz nach 18 Uhr die Integrierte Leiststelle (ILS) Nordoberpfalz die ehrenamtlichen Ersthelfer der Organisierten Ersten Hilfe (OEH) Erbendorf zu einem medizinischen Notfall alarmierte. Zu diesem Zeitpunkt war den ausrückenden Kräften nicht bewusst, dass dies für längere Zeit der letzte Einsatz war.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen erhöhten Gefahrenlage, wurden die Helfer vor Ort vorübergehend aus dem Alarmplan der ILS gestrichen. Mit dem heutigen Tag kehrt im ILS-Bereich Nordoberpfalz ein bisschen Alltag für die Ersthelfer zurück. Unter strengen Hygieneauflagen und erweiterter Schutzausrüstung werden die Erbendorfer wieder alarmiert, so wie viele andere Helfergruppen im Landkreis Tirschenreuth auch. Wichtige Bedingung: die Helfer müssen über ein Einsatzfahrzeug verfügen, ausrücken mit Privatfahrzeugen bleibt vorerst untersagt.
Aus gutem Grund, denn sollte ein Infektionsverdacht bei einem Patienten vorliegen, muss das Fahrzeug hernach gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Bei Privatfahrzeugen ist das manchmal aus Zeitgründen nicht leistbar, bevor der Wagen für eine private Erledigung weitergenutzt wird.
Maske, Brille und Visier
Für die Patienten und deren Angehörige wird sich im Falle eines Einsatzes der OEH Erbendorf ein wenig verändern. "Grundsätzlich wird nur ein Helfer die Privaträume betreten und zunächst aus etwa eineinhalb Metern Abstand zum Patienten abfragen, was der Grund für die Notfallmeldung ist", erklärt der Leiter der OEH Erbendorf, Fabian Keppler-Stobrawe.
Erst dann könne mit weiteren Untersuchungen, wie das Messen der Vitalwerte (Puls, Bludruck, Atmung usw.) begonnen werden. "Außerdem tragen unsere Helfer grundsätzlich eine Schutzmaske", erläutert Keppler-Stobrawe. Zudem stehen jetzt zusätzlich Schutzbrillen und -visiere zur Verfügung, die bei bestimmten Maßnahmen am Patienten für eine deutliche Reduzierung der Ansteckungsgefahr sorgen sollen.
Diese Schutzmaßnahmen und weitere Anweisungen sind in einer neuen Dienstanweisung für Helfer vor Ort erfasst worden, die kürzlich von BRK Kreisbereitschaftsleiter Christian Stahl, Richard Wagner (Hygienebeauftragter) und Manuel Maierhöfer, Taktischer Leiter des Kreisverbandes Tirschenreuth, veröffentlicht worden ist. Alle ausrückenden Kräfte haben in den vergangenen Tagen weitere Schulungen zum neuen Hygienekonzept sowie Hygiene und Desinfektion im Einsatz absolviert.
Eigene Gesundheit geht vor
Die erweiterte Schutzausrüstung wurde vom Kreisverband des BRK Tirschenreuth zur Verfügung gestellt und bereits am Montag an die wieder zu alarmierenden Standorte verteilt. Bürgermeister Johannes Reger, dessen Stellvertreter und Kommandant der Feuerwehr Erbendorf, Bernhard Schmidt und stellvertretender Kommandant Wolfgang Gruber haben diese von BRK Bereitschaftsleiter Sven Lehner entgegengenommen und der OEH übergeben.
"Wir stehen bereit, auch in diesen schwierigen Zeiten den Patienten zu helfen", bedankte sich Keppler-Stobrawe und bat gleichzeitig die Bevölkerung um Verständnis, wenn die Hygienevorschriften an der Einsatzstelle befremdlich wirken sollten. "Die Gesundheit der ehrenamtlichen Helfer steht an erster Stelle, deswegen sind diese Maßnahmen erforderlich."
Quelle; Der Neue Tag / www.onetz.de