35 Grad im Schatten: ideale Voraussetzungen für einen Badetag am Weiher oder im Freibad. 19 Mitglieder des Roten Kreuzes ziehen es vor, diese Tage im Lehrsaal des Kreisverbandes Tirschenreuth zu verbringen.
Tirschenreuth. (exb) Neun Tage lang haben sie beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) ordentlich geübt und geschwitzt. Dafür dürfen sie sich jetzt stolz Sanitäter nennen.
Insgesamt 72 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten plus Prüfung umfasste die Schulung, die Ausbildungsleiter Richard Wagner zusammen mit den Ausbildern Manuela Görschel, Andreas Reichl, Wolfgang Rosner und Helmut Zeitler als "Ferienlehrgang" in neun Tagen am Stück mit den hochmotivierten Teilnehmern durchzogen. Die Theorie beschränkte das Team auf das Wesentliche, damit möglichst viel praktisch geübt und erprobt werden konnte. Um nicht nur die Hitze, sondern auch die Sonne abzubekommen, verlegten die Ausbilder viele Übungseinheiten ins Freie. Die Verpflegung kam aus dem BRK-Seniorenzentrum "Haus Mühlbühl".
Um auf die Prüfung und vor allem auf den späteren Einsatz bestmöglich vorbereitet zu sein, wurden zahlreiche Fallbeispiele durchgearbeitet. Hierzu gehörte Bewusstlosigkeit ebenso wie ein akutes Abdomen (Symptomatik im Bauchraum), ein Asthma-Anfall, akute Herz-Kreis- Lauf-Erkrankungen sowie ein Schlagund Krampfanfall. Aber auch die Folgen von unterschiedlichsten Unfällen, wie Verbrennungen, Frakturen und blutende Wunden, wurden behandelt. Ebenso arbeiteten die Ausbilder die richtigen Maßnahmen bei Unterkühlung, allergischem Schock sowie Alkohol- sowie Drogenvergiftung ab. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung mmit früher Defibrillation wurde separat zur theoretischen und praktischen Prüfung von den Ausbildern abgenommen.
Große Augen gab es in der praktischen Prüfung, da die realistische Unfalldarstellung aus Waldsassen ganze Arbeit leistete und die Mimen für die Fallbeispiele originalgetreu schminkte. Laut schreiende Patienten, stark blutende Wunden und herausstehenden Knochen brachten die Teilnehmer an ihre Belastungsgrenze.
Wagner bestätigte allen, dass sie die Prüfungen sehr gut gemeistert hätten. Trotz der sehr knappen Zeit schlossen alle Teilnehmer die Ausbildung mit Erfolg ab. Lehrgangsleiter Richard Wagner zollte in Namen des Kreisverbandes den frischgebackenen Sanitätern seine höchste Anerkennung für die erbrachte Leistung. "Sie haben damit ihre Helfergrundausbildung um ein großes Stück vorangebracht und den Grundstein für ihren weiteren Werdegang beim Roten Kreuz gelegt.
" Die Teilnehmer können damit bereits als Helfer bei Sanitätswachdiensten auf Veranstaltungen und im Sanitätsdienst bei Einsätzen mitwirken und Erfahrungen sammeln sowie mit dem Fachlehrgang Sanitäts- oder Rettungsdienst weitermachen.
Quelle: Der neue Tag / onetz.de