Neun Tage lang schwitzen 16 junge Männer und Frauen in einem Tirschenreuther Lehrsaal über Vergiftungen, offenen Brüchen und blutenden Wunden. Am Schluss verlassen sie trotz der vielen Unglücksfälle zufrieden und strahlend das Gebäude.
Tirschenreuth. Mit dem Grundlehrgang Sanitätsdienst im Lehrsaal des Kreisverbandes Tirschenreuth im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) haben die Teilnehmer den Grundstein für ihr ehrenamtliches Engagement und die weitere Ausbildung im Roten Kreuz gelegt. Die erfolgreichen Absolventen sind Maximilian Winkler (Jugendrotkreuz Erbendorf), Katharina Bauer, Johanna Lenk, Jakob Lenk, Alexandra Zintl (Jugendrotkreuz Mitterteich), Jakob Meyer (Jugendrotkreuz Waldsassen), Theresa Maurer (Jugendrotkreuz Wiesau), Christopher Heindl (Bereitschaft Armesberg), Patricia Schmauß (Bereitschaft Erbendorf), Max Franz, Anita Schraml (Bereitschaft Kemnath), Patrick Gradl, Ursula Stark (Bereitschaft Mitterteich), Tobias Jost (Bereitschaft Tirschenreuth), Tamara Mayerhofer (Wasserwacht-Ortsgruppe Mitterteich) und Kerstin Walch (Wasserwacht-Ortsgruppe Waldsassen).
Neun Tage am Stück
Insgesamt 72 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten plus Prüfung umfasste die Schulung, die Ausbildungsleiter Richard Wagner zusammen mit Ausbilder Wolfgang Rosner als "Ferienlehrgang" in neun Tagen am Stück mit den hochmotivierten Teilnehmern durchgezogen hat. "Pünktlich zehn vor halb acht saßen alle erwartungsvoll ruhig im Lehrsaal.", lobte Wagner die vorbildliche Disziplin der großteils sehr jungen Rotkreuzler.
Das erfahrene Duo beschränkte die Theorie auf das Wesentliche, damit möglichst viel praktisch geübt und erprobt werden konnte. Um nicht nur die Hitze, sondern auch die Sonne abzubekommen, wurden viele Einheiten ins Freie verlegt.
Um auf die Prüfung und vor allem auf den späteren Einsatz bestmöglich vorbereitet zu sein, arbeiteten die Teilnehmer zahlreiche Fallbeispiele durch. Die Versorgung einer bewusstlosen Person gehörte ebenso dazu wie ein akutes Abdomen (Symptomatik im Bauchraum), Herz-Kreis-Lauf-Erkrankungen, Schlagund Krampfanfälle und Asthma-Anfälle. Auch die Folgen von unterschiedlichsten Unfällen, wie Verbrennungen, Frakturen und stark blutende Wunden, standen auf dem Unterrichtsplan. Weitere wichtige Themen waren Unterkühlung, allergischer Schock, Alkohol- und Drogenvergiftung sowie Herz-Lungen-Wiederbelebung mit früher Defibrillation.
Große Augen gab es in der praktischen Prüfung, da die realistische Unfalldarstellung aus Waldsassen ganze Arbeit leistete und die Mimen für die Fallbeispiele originalgetreu schminkte. Mit laut schreienden "Patienten", "stark blutenden" Wunden und herausstehenden Knochen wurden die Teilnehmer an ihre Belastungsgrenze gebracht. Wagner bestätigte allen Teilnehmern, dass sie die Prüfungen sehr gut gemeistert haben.
Alle erfolgreich
Trotz der sehr knappen Zeit schlossen alle Teilnehmer den Lehrgang mit Erfolg ab. Lehrgangsleiter Richard Wagner die Leiterin der Jugendarbeit, Natalie Wölfl, der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Richard Frank und BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl sprachen den frischgebackenen Sanitären höchste Anerkennung für die erbrachte Leistung aus. Sie hätten ihre Helfergrundausbildung um ein großes Stück vorangebracht und den Grundstein für ihren weiteren Werdegang beim Roten Kreuz gelegt. Viele Teilnehmer möchten im Herbst gleich mit dem Fachlehrgang Sanitätsdienst oder dem Grundlehrgang Rettungsdienst weitermachen.
Quelle: Der neue Tag / onetz.de