Schlaganfall: Schon bei ersten Symptomen zum Arzt - Vortrag zum BRK-Jubiläum
Erbendorf. (njn) Die BRK-Bereitschaft Erbendorf feiert ihren 125. Geburtstag, den zahlreiche Vorträge begleiten. Jetzt ging der erste Vortrag mit dem Thema "Schlaganfall und dann? Mit Logopädie zurück ins Leben" über die Bühne. Zahlreiche Interessierte und BRK-Mitglieder folgten den Ausführungen der Logopädinnen Sandra Schamel und Eva Thein.
Im Rotkreuzhaus stellte Sandra Schamel von der gleichnamigen Praxis für Logopädie gemeinsam mit Eva Thein die verschiedenen logopädischen Behandlungsfelder sowie die typischen Sprachstörungen nach einem Schlaganfall vor. "Rund 20 Prozent der Schlaganfallpatienten bleiben pflegebedürftig, erleiden beispielsweise eine Halbseitenlähmung", stellte Schamel fest. Deshalb sei es wichtig, bei ersten Symptomen keine Zeit zu verlieren und sich schnellstmöglich einer ärztlichen Behandlung zu unterziehen. "Im Akutfall unbedingt den Notruf unter 112 verständigen."
Die Referentin ging darauf ein, dass nach Abschluss der Heilbehandlung die Behandlung durch niedergelassene Logopäden in der Praxis oder zu Hause beginnen könne. Dabei werden Probleme beim Schreiben, Lesen, Verstehen und Sprechen, die ganz individuell auftreten, therapiert. "In der Akutphase bis sechs Wochen werden bis zu zehn Therapieeinheiten pro Woche empfohlen ", merkte Schamel an. Bei Postakutfällen bis zwölf Monaten folgt täglich eine Therapieeinheit und bei chronischen Fällen nach zwölf Monaten ein bis zwei Therapieeinheiten pro Woche.
Online-Teletherapie
Die beiden Logopädinnen banden die Teilnehmer in die Präsentation von verschiedenen Therapiemöglichkeiten mit ein. So wurde eine Online-Teletherapie am Computer zu Hause vorgestellt. "Der Vorteil hier ist es, dass dem Patienten lange Anfahrtswege erspart bleiben und vor allem den nicht transportfähigen Menschen eine Möglichkeit zur Behandlung bietet", so Schamel. Thein ergänzte, dass sich die Teletherapie noch aktuell im Studienaufbau beziehungsweise im Forschungsstadium befände. "Sie ist aber in Zukunft eine sehr gute Möglichkeit, empfohlene Therapieeinheiten sicherzustellen." Beide Logopädinnen stellten aber deutlich fest, dass sie eine reguläre Therapie von Mensch zu Mensch nicht ersetzen könne.
BRK-Bereitschaftsleiter Sven Lehner dankte den Referentinnen mit einem Geschenk für ihren Vortrag. Er kündigte an, dass im Jubiläumsjahr noch weitere Vorträge mit örtlichen Ärzten erfolgen werden. Einen besonderen Dank sprach er dem Bereitschaftsarzt Rudolf Sulzer aus, der gemeinsam mit Lehner selbst den Abend organisierte.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de