Ärztliche Rettungsdienstleiterin Dr. Gudrun Graf wirbt für einheitliche Rufnummer 112 - Europaweit gültig
Kemnath. (wew) Seit der Inbetriebnahme der Integrierten Leitstelle (ILS) ist die Alarmierung des Rettungsdienstes und der Feuerwehr unter der einheitlichen Rufnummer 112 vorgesehen. Vom Festnetz oder Mobiltelefon kann der Notruf ohne Vorwahlnummer und ohne Umwege an die ILS abgesetzt werden. Diese Rufnummer gilt europaweit, die Umstellung in Bayern hat aber durch den schrittweisen Aufbau der gemeinsamen Leitstellen etwas länger gedauert.
Kampagne auch an Schulen
Um die 112 bei allen Menschen und Organisationen stärker zu verankern, startete auf Initiative der Ärztlichen Leiterin für den Rettungsdienst, Dr. Gudrun Graf, eine Kampagne, die auch an die Schulen im Einzugsgebiet der ILS Weiden führt. In der BRK-Rettungswache fanden sich Vertreter der Feuerwehr Kemnath mit Kommandant Peter Denz, Alfred Rast als Geschäftsleiter des Rettungszweckverbandes, stellvertretender ILS-Chef Jürgen Meyer und Dr. Graf zum örtlichen Start der Aktion ein.
Das Bayerische Rote Kreuz war vertreten durch Jürgen Sollfrank als Leiter des Rettungsdienstes im Kreisverband Tirschenreuth, Wachleiter Silvio Rupp und Bereitschaftsleiter Markus Heining. BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl und Bürgermeister Werner Nickl mussten sich wegen anderer Termine entschuldigen. Dr. Graf erläuterte, dass bis zum Jahresende 2013 immer noch rund 50 Prozent der Notrufe über die altbekannte Rufnummer 19222 eingegangen seien. Diese werde aber bis zum Jahresende nicht mehr kostenfrei zu erreichen sein. Zudem erhielten Rufe an die neue 112 Vorrang im Telefonnetz und verkürzten so die Einsatzzeit manchmal entscheidend. Ebenso erlaube diese überregionale Rufnummer auch die Ortung des Anrufers, zumindest über die Funkzelle.
Sie habe bisher rund 50 Schulen, darunter die Realschule und Mittelschule Kemnath mit 30 000 Aufklebern versorgt, was in den vergangenen Wochen des Vorjahres bereits eine Steigerung der Nutzung von acht Prozent erbracht habe.
Feuerwehr und Rettungsdienst seien ein gemeinsames Team bei der Rettung von Menschen und auch aufgefordert, gemeinsam für die Akzeptanz der gemeinsamen Notfallnummer 112 Sorge zu tragen. Sorge bereite auch, dass in vielen Arztpraxen und Kliniken immer noch die alte Rufnummer hinterlegt sei.
Jürgen Meyer dankte im Namen der ILS Dr. Graf für ihre Initiative, denn immer noch würden viele Notrufe die Leitstelle erst über Dritte oder über den Polizeinotruf 110 erreichen. Dies verzögere den Einsatz der Rettungskräfte und berge die Gefahr von fehlerhaften Meldungen.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de