Therese Faletti feiert ihren 103. Geburtstag im Seniorenheim
Kemnath. (wew) "Wenn ein Jahrhundert voll ist, hört man am besten mit dem Zählen auf." Therese Faletti kann solche Tipps aus eigener Erfahrung geben. Zum 103. Geburtstag empfing sie ihre Gratulanten zusammen mit ihrer 80-jährigen Tochter Margarete Pinzer. Die beiden teilen sich ein Zimmer im BRK-Seniorenheim "Haus Falkenstein". Zweiter Bürgermeister Hermann Schraml gratulierte der ältesten Kemnatherin auch im Namen des Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Neffe Karl Pinzer schilderte manche Anekdote aus dem Leben mit seiner Tante.
Als jüngstes von acht Geschwistern kam die Jubilarin als Therese Pinzer in Waldeck zur Welt. Mit ihrer älteren Schwester ging sie vor fast 70 Jahren nach Oberbayern. Zwei weitere Schwestern wanderten Anfang des 20. Jahrhunderts in die USA aus, der Kontakt zu den Verwandten besteht bis heute. Zwei Brüder fanden ihren Lebensmittelpunkt im Ruhrgebiet, die Brüder Josef und Karl blieben in Waldeck.
In Dachau lernte sie Innocenzo Faletti kennen. Der Mussolini-Gegner saß im dortigen KZ ein. Im Oktober 1947 heiratete das Paar in Dachau, der Ehemann arbeitete als Flugzeugschlosser bei Messerschmidt. Innocenzo Faletti starb 1983. Mit Tochter Margarete blieb Therese in Dachau. Erst kurz nach dem 100. Geburtstag 2011 zogen Mutter und Tochter nach Kemnath. Der ständige Kontakt zu ihren 18 Nichten und Neffen und deren Familien tue ihr gut, sagt sie.
Pflegedienstleiterin Cilli Gerlang gratulierte mit den Pflegekräften. Besonders freuten sich die Besucher, dass sich Therese Faletti eifrig um das Wohl der Gratulanten kümmerte. Die Tischdecke, die Ministerpräsident Seehofer mitgeschickt hatte, musste sofort den Tisch zieren und mit dem Wein vom Bürgermeister stieß Therese Faletti an.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de