Das Fest der Fuchsmühler Bergwacht unter freiem Himmel ist beliebt und seit vielen Jahren gute Tradition. Und so kommen auch heuer viele Gläubige in den Steinwald, um draußen in der Natur zu beten.
Fuchsmühl. (wro) Ziel der stets zahlreichen Besucher war bis vor einiger Zeit das Hackelstein-Massiv, das die Gäste zum Fußmarsch hinauf auf den Berg und anschließend zum verdienten Verweilen anlockte. Eine gute Wahl habe man mit dem Umzug getroffen, kommentierten viele jetzt den neuen Veranstaltungsort an der Kapelle "Maria Frieden". Nach alter Tradition nimmt das alljährlich stattfindende Bergwachtfest seinen Auftakt mit einem Gottesdienst unter dem Blätterdach der Bäume. Dann erst wird das erste Fass angezapft und der Grill angeheizt.
Musikalisch gestaltet wurde der feierliche Sommer-Gottesdienst wieder vom Fuchsmühler Männerchor. Musikalisch umrahmt wurde die gesungene "Waldlermesse" auch vom Zitherclub aus Erbendorf. Einmal anders als gewohnt gestaltete Augustinerpater Lukas seine Predigt unterm Vordach der Kapelle, umsäumt von Eichen- und Ahornbäumen. Anstatt von mehreren Papierseiten abzulesen, ließ er sich von einem mitgebrachten Tablet-PC inspirieren, wo er seine Worte abgespeichert hatte. Sorgfältig, wenn auch am Anfang etwas umständlich mit dem Ding hantierend, erklärte er schließlich: "Zum Predigen brauche ich heute mein Kastl." Die moderne Art vorzutragen begründete er mit der Tatsache, dass ja jetzt Urlaub sei. Da habe er es sich leicht machen wollen und die Worte halt so notiert. Innehaltend, stets lächelnd in die Runde blickend, fragte er: "Wie war die Woche für euch?" Fortfahrend suchte er nach einer weiteren Antwort auf: "Was ist alles passiert?" Mit warmer Stimme versprach Lukas: "Alles, was ihr diese Woche erlebt habt, dürft ihr jetzt herbringen." Wie von ihm nicht anders zu erwarten war, bewies er während der folgenden Minuten nicht nur seine Bodenständigkeit, vor allem aber seine Liebe zur Heimat. Pater Lukas stammt ja aus Fuchsmühl und pflegt die Mundart. "Des glaawe niat" sei eine menschliche, spontane Reaktion auf Jesu Gleichnisse. Oder "Alles, wovor ma traamt, koan a' Wirklichkeit wer'n" waren Beispiele, wie man mit gewohnten Wortklängen mehr ausdrücken kann, ohne dabei viel reden oder gar Worthülsen gebrauchen zu müssen. Pater Lukas' Wohlfühlpredigt fand Gefallen und sorgte für eine gespannte Stille unter den Gläubigen. Ein Höhepunkt der Feier war die Segnung eines neuen Einsatzleitfahrzeuges, das den Fuchsmühler Bergwachtleuten vor wenigen Wochen überstellt worden war. Gedacht sei es für den Einsatz im Steinwald, im südlichen Fichtelgebirge und in Bereichen der nördlichen Oberpfalz, informierte Bergwacht-Bereitschaftsleiter Wolfgang Hartung. Dem Wetter entsprechend waren der anschließende Frühschoppen, auch das folgende Fest wieder gut besucht. Unter freiem Himmel, inmitten einer traumhaften Landschaft war der Erfolg des Bergwachtfestes abzusehen.
Quelle: Der neue Tag / onetz.de