· Pressemitteilung

Retten und Punkte sammeln

Den erfolgreichen Gruppen, die sich für den Bezirksentscheid im Juni in Osterhofen qualifiziert haben, gratulieren unter anderem BRK-Kreisvorsitzender Franz Stahl (hinten, Zweiter von links) und Kreisgeschäftsführer Holger Schedl (rechts). Bilder: mde (3)
Mit Hilfsmitteln aus dem Rotkreuz-Schminkkasten werden Wunden und Verletzungen so realistisch wie möglich dargestellt.
Jugendrotkreuzler versorgen eine Person, nachdem sich diese mit einer Handkreissäge in den linken Unterarm geschnitten hat. Auch kümmern sich die Nachwuchsretter um die schockierte Kollegin (Hintergrund).

Verletzte richtig versorgen, unter Schock stehende Menschen betreuen: Das lernt schon der Nachwuchs des Roten Kreuzes. Ihr Können und Wissen stellen rund 100 Jugendrotkreuzler beim Kreiswettbewerb nun unter Beweis. Die Erstplatzierten jeder Altersgruppe ziehen in den Bezirkswettbewerb ein.

 

Kemnath. (mde) Rund 100 junge Nachwuchskräfte der BRK-Bereitschaften des Kreisverbandes Tirschenreuth stellten sich am Samstag in Kemnath den Anforderungen des Jugendrotkreuz-Kreiswettbewerbs. 30 Schiedsrichter bewerteten an 8 Stationen im gesamten Stadtgebiet das theoretische Wissen und praktische Können der Teilnehmer in vier Altersstufen. 13 Jugendgruppen zogen von Station zu Station und ergatterten dort fleißig Punkte.

 

Verletzung durch Kreissäge

 

Viele Blicke der Passanten zog besonders das "Spektakel" am Stadtplatz an. Hier stellten die Jugendrotkreuzler ihr Know-how in Erster Hilfe und das richtige Vorgehen bei verschiedensten Unfallszenarien unter Beweis. Die Mädchen und Jungs der Jahrgänge 2002 bis 2005 (Stufe zwei) sollten hier unter anderem nach einem Betriebsunfall in einer Schreinerei einen Verletzten versorgen, der sich mit einer Handkreissäge in den linken Unterarm geschnitten hatte. Neben dem richtigen Absetzen des Notrufs notierten die Schiedsrichter auch, ob die Nachwuchskräfte mittels Einweghandschuhen auf ihren Eigenschutz achten. Zusammenarbeit und Aufteilung der Aufgaben im Team floss ebenfalls in die Bewertungen mit ein.

 

"Grundsätzlich darf ein Verletzter und Betroffener nie alleine gelassen werden", hob Kreisbereitschaftsleiter Christian Stahl hervor, der diese Station mit betreute. Weiteres Augenmerk lag auf der Versorgung der Wunde und dem schonenden Umgang mit dem "Patienten". Der "Kollege" des Verletzten Schreiners musste ebenfalls versorgt werden, wobei unter anderem die Schocklage angewendet wurde. An der gleichen Station wurde zudem ein Verkehrsunfall nachgestellt, bei dem ein Rad mit einem Mofafahrer kollidiert war. Hilfsmittel aus dem "BRK-Schminkkasten" ließen die Verletzungen echt aussehen.

Pantomimisch dargestellt, mussten Begriffe aus dem Bereich des Rettungswesens durch die gesamte Gruppe erraten werden. Teamwork war auch bei der Beantwortung von Fragen bei der Station "Schlaubayer" gefragt. Geschichtliche Ereignisse mussten in die richtige Reihenfolge eingeordnet werden.

 

Kreativität und Wissen

 

Kreativität war bei der Gestaltung von Collagen gefragt. Die "Bambini" und Teilnehmer der Stufe 1 hatten die Aufgabe, ein Bild darüber zu gestalten, was ihnen am und beim Roten Kreuz besonders gefällt. Bei den Stufen zwei und drei sollten die Collagen die verschiedenen Bereiche des Roten Kreuzes, von der Wasserwacht über Rettungsdienst bis hin zur Bergwacht, zeigen.

 

Fragen zu Erste-Hilfe-Maßnahmen beinhalteten das Grundwissen und den richtige Umgang mit dem Patienten. Nebst der richtigen Reihenfolge bei einer Reanimation mussten Bilder von Verletzungen den Beschreibungen zugeordnet werden. "Fun & Action" gab es für die beiden Bambini-Gruppen: Ein zwischen zwei Zollstöcken geklemmter Putzschwamm musste in eine Kiste geworfen werden. Bei den älteren Teilnehmern wurde die körperliche Beweglichkeit beim Beugen, Grätschen und beim "Vierfüßlerstand" getestet.

 

"Rotkreuz-Wissen" war bei der Bewältigung einer weiteren Station gefragt. Auf besonderes Ideenreichtum kam es bei einer Vorführung an. Hierbei achteten die Schiedsrichter unter anderem auf Umsetzung, Qualität der Darstellung, Einsatzbereitschaft der Gruppe sowie die Einbeziehung vorhandener Materialien.

 

Franz Stahl, Vorsitzender des BRK Kreisverbandes Tirschenreuth, dankte allen Teilnehmern sowie den vielen Helfern und Schiedsrichtern. Besonders würdigte Stahl, der auch für Kreisgeschäftsführer Holger Schedl, dessen Stellvertreter Sven Lehner sowie Kreisbereitschaftsleiter Christian Stahl sprach, die Kemnather BRK-Bereitschaft für die Organisation. "Ihr opfert eure Zeit für die Menschen und die Sicherheit der Region und darüber hinaus. Ihr Jugendrotkreuzler seid die Rotkreuzler und somit die Retter der Zukunft."

 

Vier Gruppen für Osterhofen

 

In der Stufe "Bambini" (Jahrgang 2009 bis 2012) brachten es die Nachwuchskräfte des Jugendrotkreuzes (JRK) Kemnath auf 335 Punkte. 314,5 Punkte ergatterte die Gruppe aus Erbendorf. In der ersten Stufe (Jahrgang 2006 bis 2008) holte das JRK aus Erbendorf (346,5) den Sieg, gefolgt von Kemnath (332,5), Mitterteich (326) und Fuchsmühl (315). Die Jugendgruppe derWasserwacht ausWaldsassen belegt in der Stufe zwei (Jahrgang 2002 bis 2005) Rang eins (312,5) vor Kemnath (307), Wiesau (286) und Erbendorf (270,5). Bei der Stufe 3 (Jahrgänge 1991 bis 2001) setzte sich Waldsassen (327,5) vor Erbendorf (305,5) und Mitterteich (300,5).

 

Die jeweils Erstplatzierten qualifizierten sich für den Bezirkswettbewerb des BRK-Bezirksverbandes Niederbayern/Oberpfalz vom 8. bis 10. Juni in Osterhofen im Landkreis Deggendorf. (mde)

 

Quelle: Der neue Tag / onetz.de