· Pressemitteilung

Rettung für den Retter

Die „Darsteller“ der Wasserwacht hatten es nicht leicht. Die eingebrochene Spaziergängerin (Susanne Seiler) musste ihren Ersthelfer aus dem Schlamassel ziehen.
Mut, Körperbeherrschung und die Fähigkeit, Risiken realistisch einschätzen zu können, zeichnen die Eisretter aus.
Da friert’s einen schon beim Zuschauen. Viele Erbendorfer verfolgten die gefährliche Schauübung in der Fichtelnaab. Bilder: njn (3)

Ein Knacks, und der Spaziergänger taucht ab ins eiskalte Wasser. Die Überlebenschance ist so niedrig wie die Temperatur.

 

Erbendorf. (njn) Ein Großaufgebot an Rettungskräften traf sich zur Schauübung an der Fichtelnaab beim Aribo-Hotel. Feuerwehr, Rotes Kreuz, Wasserwacht und die Organisierte Erste Hilfe trainierten gemeinsam die Rettung einer eingebrochenen Person und dessen Ersthelfer. "Tagesaktuell ist in den Medien zu hören, dass man keine Eisflächen mehr betreten sollte. Wir möchten Ihnen heute folgende Übung dazu präsentieren."

 

Mit diesen Worten kündigte Feuerwehrkommandant Bernhard Schmidt die Schauübung an, die bei frühlingshaften Temperaturen Hunderte von Schaulustigen von der Fichtelnaabbrücke aus verfolgten. Schmidt moderierte gemeinsam mit BRK-Bereitschaftsleiter Sven Lehner und Wasserwacht-Ortsvorsitzendem Thomas Seiler das Ereignis. Szenario war, dass eine Person im Eis der Fichtelnaab eingebrochen war und ein Ersthelfer versuchte, diesen zu retten und selbst in Schwierigkeiten gerät.

 

Lehner wies darauf hin, dass in so einer Situation mit mehreren Menschen nach dem Absetzen des Notrufs die ILS-Nordoberpfalz zahlreiche Rettungskräfte in Marsch setzt. Im Übungsfall waren dies die Feuerwehr Erbendorf sowie die Feuerwehren Immenreuth und Kemnath, die jeweils über Boote verfügen. Neben der örtlichen Wasserwacht waren die Eisretter der Wasserwachten Altenstadt/WN, Kemnath und Pressath vor Ort.

 

Des Weiteren kamen vom Bayerischen Roten Kreuz zwei Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug. Im Ernstfall wäre auch der Rettungshubschrauber angefordert worden. Während die eingebrochenen Personen im Wasser der Hilfe harrten, checkte die Feuerwehr den Unfallort und begann, die Verunglückten mit Rettungsleinen zu sichern. Zeitgleich wurde versucht, dass eine Rettungskraft mit einer Leiter an die Personen herankommt. "Wichtig dabei ist, dass diese Kraft den Rettenden ein Seil oder ein anderes Hilfsmittel zuwirft", so Kommandant Schmidt.

 

"Für die Übung heute wurden zwei Kollegen der Wasserwacht mit einem Überlebensanzug präpariert", informierte Wasserwacht-Vorsitzender Thomas Seiler. "Einer davon spielte die Rolle des leichtsinnigen Mitbürgers, der andere Proband den ebenfalls eingebrochenen Ersthelfer." Die zweite Person wurde mit einem Rettungs-Luftkissen in Richtung Land befördert. Beide verunfallte Personen wurden dem Roten Kreuz übergeben. "Beim weiteren Transport wird dabei auf den Wärmeerhalt geachtet", so Seiler. "Das heißt die Personen wenig bewegen, lauwarme Getränke verabreichen und langsam erwärmen."

 

Zum Abschluss erinnerte Kommandant Schmidt an die Wichtigkeit der schnellen Hilfe. "Unbedingt einen Notruf absetzen." Zur Übung führte er aus, dass diese von allen Beteiligten eine glänzend gemeistert wurde. "Wir hoffen, dass solch ein Unglück nicht passiert, im Fall des Falles sind wir aber vorbereitet."

 

Quelle: Der neue Tag / onetz.de