BRK-Mitarbeiter absolvieren intensives Simulationstraining in München
Tirschenreuth. "Die Anforderungen im Rettungsdienst nehmen stetig zu", betont Jürgen Sollfrank, Rettungsdienst-Leiter des Kreisverbands Tirschenreuth im Bayerischen Roten Kreuz (BRK). Dies liege nicht nur am kontinuierlichen Fortschritt in der Medizin und den immer leistungsfähigeren Geräten im Rettungsdienst, sondern auch zu einem erheblichen Teil am demografischen Wandel der Bevölkerung. Zum wiederholten Mal nahmen deshalb Mitarbeiter des BRK-Kreisverbands an einem intensiven Simulationstraining am Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) in München teil.
Routinemäßig wird täglich eine Vielzahl von Patienten durch den Rettungsdienst in die Hände von Notaufnahme-Teams übergeben. Häufig wartet schon der nächste Patient, viele Aufnahmestationen sind mehr als ausgelastet. Der Notarzt übergibt den Erkrankten an den Klinikarzt, der Rettungsdienst wendet sich an die Pflegekräfte - teilweise in Windeseile und mit unterschiedlichen Informationen. Gerade im zwischenmenschlichen Bereich gibt es nur selten Möglichkeiten, dies zu trainieren und man stößt schnell an seine Grenzen, weshalb sich Fehler einschleichen können. Mit dieser Problematik hat sich das Institut in München intensiv auseinandergesetzt und bietet ständige Schulungen für ärztliches- und nichtärztliches medizinisches Personal an. Dadurch soll sichergestellt werden, dass kein Mitarbeiter bei der Übergabe zu kurz kommt und jeder Beteiligte das gleiche Wissen über den Patienten erhält.
Lückenlose Überwachung
Ebenso wichtig ist die lückenlose Überwachung der Patienten im Rettungsdienst und in der Klinik. Die Teilnehmer des BRK-Kreisverbandes Tirschenreuth fanden in dem Training unter anderem die Situation vor, dass sich mehrere Erkrankte in der Notaufnahme befinden. In solchen Situationen kann es passieren, dass bei aller Konzentration auf die Übergabe nur einer gerade noch merkt, dass ein Verletzter im Bett nebenan einen Atemstillstand erleidet.
Beim INM-Training werden die Teilnehmer immer wieder mit unvorhersehbaren Komplikationen und Ereignissen in solchen Stresssituationen konfrontiert. Die Teilnehmer aus dem Stiftland waren letztlich unter realistischen Bedingungen stark gefordert. Die Schulung erfolgte übrigens zusammen mit bekannten Ärzten und Pflegekräften der Kliniken Nordoberpfalz AG. "Mit engmaschigen Fort- und Weiterbildungen tragen wir zur bestmöglichen rettungsdienstlichen Notfallversorgung im Landkreis bei", sagt Jürgen Sollfrank. Laut BRK-Wachleiter Silvio Rupp handelte es sich um den zweiten Besuch im INM, weitere seien geplant.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de