Waldsassen. (exb) Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion besuchten kürzlich die BRK-Rettungswache an der Stegwiesenstraße. Dort begrüßte Stadtrat und BRK-Bereitschaftsleiter Helmut Zeitler BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl, die Dienststellenleiter der Rettungswache Raimund Köstler und Magnus Zimmermann, den Leiter des Rettungsdienstes Klaus Dvorak. Mit dabei waren auch Dr. Wolfgang Fortelny, Notärztin Magdalena Jankova und mehrere ehrenamtliche Helfer vor Ort (HVO). Zeitler erklärte, dass das BRK in Waldsassen im Bereich der Sozial- und Seniorenarbeit, der Unterstützungsgruppe Rettungswesen, Im Fachdienst Sanitätsdienst des Katastrophenschutzes und im HVO-Dienst tätig sei.
Der HVO war den Angaben zufolge allein im Monat Dezember 42 Mal alarmiert worden. Insgesamt wurden 2019 die ehrenamtlichen Einsatzkräfte laut Pressemitteilung über 300 Mal gerufen. Kreisgeschäftsführer Holger Schedl bedankte sich ausdrücklich bei den ehrenamtlichen HVO, die oft relativ unspektakulär im alltäglichen, aber sehr hilfreichen Einsatz für die Menschen seien.
Der Sprecher betonte, dass entgegen mancher Vorwürfe das BRK sich nicht aus Waldsassen zurückgezogen habe. Vielmehr sei das BRK nach dem Wegfall eines Rettungswagens in den Bereichen des HVO, einer Unterstützungsgruppe Rettungswesen und im Katastrophenschutz tätig. Das BRK habe sich immer für Waldsassen eingesetzt.
Mehr Anerkennung nötig
Danach wurden gemeinsam Problemfelder erörtert. Raimund Köstler wies darauf hin, dass die BRK-Helfer inzwischen zwei Drittel der Arbeitszeit während der Zwölf-Stunden-Schichten im Auto verbringen. In der Runde waren sich die Teilnehmer einig, dass Pflegeberufe nicht nur einer finanziellen, sondern auch einer gesellschaftlichen Anerkennung bedürfen, um trotz ungünstiger Arbeitszeiten und Rahmenbedingungen wieder als attraktiver Arbeitsplatz zu gelten.
Dank an Ehrenamtliche
Stadtrat Robert Christ und Fraktionssprecherin Monika Gerl betonten, dass staatliche Aufgaben im Gesundheits- und Sicherheitsbereich nicht nur auf ehrenamtliche Helfer abgewälzt werden dürfen. Beide bedankten sich ausdrücklich bei den Ehrenamtlichen für ihren HVO-Dienst. Den Menschen vor Ort muss im Notfall geholfen werden.
Dr. Wolfgang Fortelny berichtete über den Notarztstandort Waldsassen. "Es wird immer schwieriger, den Notarzt rund um die Uhr zu besetzen. Waldsassen ist in der glücklichen Lage, auf externe Notärzte zurückzugreifen und somit den Dienstplan komplett zu füllen, im Gegensatz zum Standort Tirschenreuth." Durch den Wegfall der akutmedizinischen Abteilung im Haus Waldsassen der Kliniken AG müssten Notärzte Patienten in weiter entfernte Kliniken transportieren und somit längere Einsatzzeiten in Kauf nehmen. "Dadurch ist der Notarztstandort Waldsassen in dieser Zeit ohne Notarzt."
Spende für das BRK
Fortelny freute sich über die Unterstützung von Notärztin Dr. Magdalena Jancova: Sie übernehme bis zu sechs Mal 24-Stunden-Schichten. Dies sei erst nach dreijährigem Kampf um die Zulassung bei zunehmender Bürokratie gelungen.
Zum Abschluss überreichte Monika Gerl als Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion dem BRK eine Geldspende in Höhe von 200 Euro. Regelmäßig stellen Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion für sinnvolle Zwecke einen Teil ihres Sitzungsgeldes zur Verfügung. Die Fraktion hatte gegen dessen Erhöhung sie in dieser Legislaturperiode gestimmt.
Quelle: Der Neue Tag/Onetz.de