Mit dem Verkauf von 1200 Stück Kuchen soll die Anschaffung von "Lucas II" gefördert werden
Tirschenreuth. (wg) Der vier mal vier Meter große Erdbeerkuchen in Form eines roten Kreuzes, den das Backhaus Kutzer aus Konnersreuth für das Bayerische Rote Kreuz gebacken hat, war schnell verkauft. Der Erlös wird für "Lucas II" verwendet.
Drei dieser Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaschinen wurden für den Landkreis beantragt. Jedes dieser lebenserhaltenden Geräte kostet rund 10 000 Euro. Geld, das nicht im Etat vorhanden ist und über Spendenaktionen herein kommen muss.
Bürgermeister Franz Stahl, zugleich BRK-Kreisvorsitzender, schnitt gemeinsam mit Patrick Kutzer den 16 Quadratmeter großen Kuchen an. Das Backhaus Kutzer hatte für dieses Riesenkuchen. 75 Kilogramm Erdbeeren verarbeitet, 1200 Stücke wurden damit belegt. "Danke für die Unterstützung", so Stahl, der den Ärzten Dr. Gudrun Graf aus Neustadt/WN, Dr. Achim Nemsov, Chefarzt Professor Dr. Robert Schwinger von der Kardiologie der Kliniken Nordoberpfalz und den Rettungskräften aus Tirschenreuth und Erbendorf mit ihren Einsatzleitern dankte.
Stephan Obermeier von der Herstellerfirma erklärte die Wirkungsweise von "Lucas II" an einem "Dummy". Auch ein Laie müsse das Gerät im Notfall bedienen können, deshalb arbeitet es "selbsterklärend". Die Reanimation durch Herzdruckmassage hat jeder Führerschein-Neuling irgendwann einmal gelernt. Allerdings ist es schwere körperliche Arbeit, um fünf Zentimeter Drucktiefe zu erreichen - erst dann wird das Blut in den Herzkreislauf eingesprengt, etwa nach einem Herzinfarkt oder Herzstillstand.
"Lucas II" stellt sich automatisch auf den Patienten ein und kann vor allem auch über längere Zeit laufen ohne Ermüdungserscheinungen. Nachdem einige Zuschauer Bedenken hatten, erklärte Obermeier, dass zwar Verletzungen entstehen könnten, man diese aber in Kauf nehmen müsse. "Es tut zwar vielleicht etwas weh, aber wenn dadurch Leben gerettet werden kann..." Dr. Robert Schwinger aus Weiden stand Obermeier
bei: "Das einzige, was Sie falsch machen können, ist, nichts zu machen!" Die Wiederbelebung mit "Lucas" sah er als Bindeglied zwischen der Erstversorgung und dem Krankenhaus. Als Geschenk für das BRK hatte Dr. Schwinger ein Modem und ein Handy mitgebracht.
Damit können wichtige Daten bereits auf dem Transport an den Arzt übermittelt werden, so dass im Krankenhaus alles vorbereitet werden könne. "Das Beste, was Sie als Mann tun können, ist ein Erste-Hilfe-Lehrgang in Wiederbelebung für ihre Frauen", so Dr. Schwinger. Der Rat hat allerdings einen ernsten Hintergrund. Die Statistiken zeigen: Männer bekommen rund sieben Jahre eher einen Herzinfarkt als Frauen.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de