Schwierige Aufgaben gemeistert
Vier Monate waren seit der jüngsten Monatsversammlung der BRK-Bereitschaft Erbendorf vergangen. In der Zwischenzeit dominierte das Coronavirus.
Erbendorf. (fks) Zwei Kerzen brannten auf dem Tisch neben BRK-Bereitschaftsleiter Sven Lehner. In einer Gedenkminute gedachten die Ehrenamtlichen des BRK Erbendorf ihren jüngst verstorbenen Mitgliedern Anneliese Huhnke und Rudolf Sulzer zu Beginn der Monatsversammlung. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren die Treffen der Ehrenamtlichen in den vergangenen drei Monaten ausgefallen. Umso glücklicher war daher Lehner, alle einmal wiederzusehen. Unter das altbekannte Team haben sich auch zwei neue Interessierte gemischt.
Tiefer Einblick
Viel zu erzählen hatte Lehner, was in den vergangenen Monaten passiert ist. Beruflich ist er stellvertretender Kreisgeschäftsführer des BRK im Landkreis Tirschenreuth und war so intensiv in das Krisenmanagement einbezogen. Und auch die beiden Erbendorfer Christian Stahl und Gerald Wagner waren im Krisenstab des BRK sehr aktiv.
"Ich möchte allen danken, die in dieser schweren Zeit immer wieder bereit waren, vor allem spontan zu helfen, wo die Hilfe am Nötigsten war", betonte der Bereitschaftsleiter. Er erinnert sich vor allem an die Situation in einem der Pflegeheime, in dem kurz vor dem Mittagessen alle Köche in Quarantäne geschickt wurden. "Ohne die sofortige Hilfe unserer Karin wäre diese Herausforderung gar nicht zu meistern gewesen", sagte Lehner, denn die Bewohner mussten in kürzester Zeit mit Essen versorgt werden.
Gemeint war Karin Würner, die sich in den vergangenen Monaten stark engagiert hat. Neben den spontanen Hilfen unterstützte sie auch Monika Stahl und Tanja Heider, die einen Einkaufsservice für ältere und bedürftige Erbendorfer gestemmt haben. Viele weitere haben sich ebenfalls engagiert, resümierte Lehner, bei denen er sich ebenfalls bedankte. Doch nicht nur die aktive Hilfe war besonders erwähnenswert für Lehner. "Ein großes Dankeschön auch an alle, die zu Hause geblieben sind." Viele der langjährigen Helfer seien ob ihres Alters einem besonderen Risiko ausgesetzt, und Lehner weiß, wie schwer es vielen gefallen sein muss, sicherheitshalber daheimgeblieben zu sein.
Fast mit einem Augenzwinkern blickte der Bereitschaftsleiter auf den 1. Juli zurück. Seit diesem Tag sind unter anderem wieder einige "Helfer vor Ort", wie auch die "Organisierte Erste Hilfe Erbendorf", wieder aktiv. Und just an diesem Tag war ein Großeinsatz in Grafenwöhr zu bewältigen, bei dem auch der Krankentransportwagen der Bereitschaft Erbendorf in Alarmbereitschaft gesetzt wurde.
"Sofort hatten sich viele bei mir gemeldet, dass sie einsatzbereit sind", freute sich Lehner. Erschwerend zum Unglück der Fallschirmspringer kam in der selben Nacht noch ein Dachstuhlbrand in Grafenwöhr dazu. Das Gesamtgeschehen forderte den Rettungsdienst in besonderer Weise.
Ruhiges Jahr für Absicherung
Auch wenn es schwierig ist, wagte Lehner einen Blick in die Zukunft. "Der Sanitäts-Wachdienst wird in diesem Jahr wohl recht ruhig bleiben", erklärte er. Ob es eine Altkleidersammlung geben wird, ist noch nicht bekannt. Die Sammlung im März war virusbedingt ausgefallen. Ein Blutspendetermin ist für den 25. August geplant, eine Grundausbildung für den Rettungsdienst startet Anfang Oktober.
Zuletzt blieb Lehner noch ein Dank an Stadthallenpächter Michael Wirth, der den unteren Saal für die Monatsversammlung zur Verfügung stellte. "Im BRK-Zentrum wäre es zu eng geworden."
Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de