Wenn Menschen älter werden und sich nicht mehr selbst versorgen können, bleibt oft nur der Gang in ein Senioren- oder Pflegeheim. Vielen von ihnen bereitet dieser Schritt Unbehagen. Ihre Bedenken versuchte Claudia Heier zu zerstreuen.
Kemnath. (jzk) So biete das "Haus Falkenstein" eine Rundum-Versorgung für die Bewohner, betonte die Leiterin des BRK-Seniorenheimes beim Seniorenclub im Kormannsaal. Neben Essen, Pflege, Wäsche, Zimmerreinigung, Hausmeisterservice, Erledigung aller Formalitäten und Beratungstätigkeit zählte sie dazu auch die komplette ärztliche Versorgung, die der bisherige Hausarzt weiter übernehmen könne. Mit den drei Kemnather Apotheken habe die Einrichtung eine Kooperationsvereinbarung. "Sie brauchen sich nicht um Ihre Medikamente kümmern, die werden geliefert."
"Ein Heim ist nicht billig", gab sie zu. Die Kosten, die sich nach der Pflegestufe richten, müssten durch die Rente und das Vermögen gedeckt sein. Reicht die Rente nicht aus, müsse der Restbetrag vom Ersparten beglichen werden. Ist dieses aufgebraucht, könne ein Sozialhilfeantrag gestellt werden. "Von Ihrem Konto werden nur die Heimkosten abgebucht", so Heier. Ein Schonbetrag von 2600 Euro dürfe auf dem Konto bleiben. Sozialhilfebezieher erhielten derzeit ein monatliches Taschengeld von etwa 105 Euro.
Den Zeitpunkt für einen Heimaufenthalt kann jeder selbst bestimmen. Dafür müssen die Eingangsformalitäten erledigt werden, Personalausweis, Urkunden, Rentenbescheid sowie Versicherungskarte vorliegen. Die Wäsche sei namentlich zu kennzeichnen. "Wir sind fast immer voll belegt", betonte Heier, "deshalb wird eine rechtzeitige Anmeldung angeraten." Eine Voranmeldung werde über einen gewissen Zeitraum aufrechterhalten. "Allerdings müssen Sie sich bei einem Anruf von uns innerhalb von zwei Tagen entscheiden, ob Sie das vorgesehene Zimmer belegen oder nicht."
Hilfe bei der Eingewöhnung
"Die Eingewöhnungszeit im Heim ist manchmal nicht ganz einfach", gab Heier zu. Hilfe leisteten hier Paten und ehrenamtliche Helfer. Laut Heier gibt es im "Haus Falkenstein" je drei Haupt- und Zwischenmahlzeiten. Regelmäßig feiert ein Pfarrer in der Hauskapelle Gottesdienste. Eine seelsorgerische Betreuung ist jederzeit möglich. Vielfältige Veranstaltungen wie Jahresfeste, Gymnastik im Sitzen, Zeitungsrunden, Sing- und Musiziernachmittage und Spielstunden bringen Abwechslung. Besucher sind jederzeit willkommen.
Wenn der Aufenthalt beginnt, wird ein Heimvertrag mit einer vierwöchigen Kündigungsfrist geschlossen. Auf Anfrage erklärte Heier den Unterschied zwischen der Kurzzeit- und der Verhinderungspflege. "Schauen Sie sich einmal unverbindlich bei uns um", bot sie den Zuhörern an. Nach ihrem Vortrag beantwortete sie noch Fragen und verteilte kostenloses Informationsmaterial. Bürgermeister Werner Nickl dankte ihr mit einem kleinen Präsent.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de