· Pressemitteilung

Sissi und Franzl bei Senioren

Liebevoll haben sich die Pflege- und Betreuungskräfte des BRK-Seniorenzentrums um die jungen Zwergziegen gekümmert. Jetzt ist der Ziegen-Nachwuchs „über den Berg“ (von links): Jessica, Christoph Röckl mit Ziegenmama Gretl, Gisela, Nadine mit Franzl, Andrea, Sabine mit Sissi, Martina, Michaela Heldwein-Keim sowie Hans und Jana. Bild: bir

Nachwuchs im Seniorenheim! Schon richtig, doch Sissi und Franzl sind zwei quirlige Zwergziegen, die als neue "Mitbewohner" im Haus "Frohnwiesen" herzlich willkommen sind.

 

Plößberg. (bir) Es gibt Nachwuchs im BRK-Seniorenzentrum "Frohnwiesen". Und zwar tierischen Nachwuchs bei den Zwergziegen Gretl und Josef, die seit September vergangenen Jahres "Mitbewohner" des Seniorenzentrum sind.

 

Intensive Pflege

 

Ein Zicklein und ein Bock wurden vor 14 Tagen geboren und zwar an einem Sonntag. Auf die Namen Sissi und Franzl wurden sie nach der Geburt getauft. Dabei wäre Sissi beinahe gestorben, war sie sehr schlecht beieinander. Doch die Pflege- und Betreuungskräfte des Seniorenzentrums übernahmen sofort die Betreuung. Für sie war klar: "Sissi soll weiterleben. Wir ziehen sie auf." Dazu musste von ihrer Mutter Milch abgemolken werden. Zusätzlich bekam sie noch Milchaustausch. Dieser musste genau nach Vorschrift angerührt und temperiert werden, bei falscher Konzentration konnte es leicht zu Kreislaufstörungen, Muskelzittern oder auch zu Durchfall kommen und das wäre für das kleine Zicklein nicht gut gewesen.

 

Flasche alle halbe Stunde

 

Viel Geduld und Ausdauer waren nötig, um Sissi nun an die Flasche zu gewöhnen. Sie musste die Technik für die "Saugerei" erst lernen. Alle eineinhalb Stunden bekam sie nun ihre Flasche verabreicht, wobei sich die Pflegekräfte regelmäßig abwechselten. Dank der Pflege und intensiver Betreuung war das Zicklein nach etwa zwei Wochen "über dem Berg."

 

Einen besonderen Dank sprach Heim- und Pflegedienstleiterin Michaela Heldwein-Keim "Geburtshelfer" Josef Zant aus Bärnau und auch Christoph Röckl vom Seniorenheim aus, die beide maßgeblich mit wertvollen Tipps zur Pflege und Fütterung dazu beitrugen, das Leben von Sissi zu retten. Die Bewohner des Seniorenzentrums helfen gerne bei der Pflege und der Fütterung der Tiere mit, sind immer mit einbezogen. Denn viele sind beispielsweise in der Landwirtschaft groß geworden, sind mit Tieren aufgewachsen, Tiere haben sie ein Leben lang begleitet. Zum Seniorenheim gehören übrigens auch noch vier Hasen und eine Katze, die zugelaufen ist und sich ebenfalls sehr wohl bei den Senioren fühlt - vor allem, weil sie ständig auf das Beste von den Senioren versorgt wird.

 

"Heilende Wirkung" durch Tiere

 

In vier Hausgemeinschaften auf zwei Ebenen verteilt mit jeweils 15 Bewohnern steht das gemeinschaftliche Zusammenleben im Vordergrund, mit Kochen, Spülen und weiteren üblichen Tätigkeiten. Das Hauptaugenmerk, im Gegensatz zu normalen Pflegeeinrichtungen, liegt in der sozialen Betreuung und Alltagsgestaltung. Nach dem Motto "Zurück zu den Wurzeln" ermöglicht die Einrichtung somit auch eine Rückkehr zu einer bereits erlebten Tradition und Kultur. Ein Schwerpunkt sind dabei die Tiere. Denn die wohltuende Wirkung des direkten Kontakts zu Tieren auf Psyche und Körper alter Menschen ist wissenschaftlich belegt. Die positiven Auswirkungen entstehen aus der Verbundenheit, die der Mensch gegenüber dem Tier hat. Dies wird besonders bei Demenzkranken deutlich. Oft sind diese in ihren kognitiven Fähigkeiten erheblich eingeschränkt, erfahren aber gerade durch den Einsatz von Tieren eine "heilende Wirkung". (bir)

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de